Glitschige Molche und wandelnde Blätter
Für die seltene Pátzcuaro-Querzahnmolche hieß es heute: Strecken und still halten: Der Zoo konnte in 2024 diese stark bedrohte Art erstmalig erfolgreich nachzüchten. Einige Jungtiere wurden über das Zuchtprogramm an die Zoos in Hannover und Riga abgegeben und zwei Jungtiere ergänzen die Gruppe in Hoyerswerda. Es stellte sich heraus, dass sie mit 18,5 und 19 cm fast so groß sind wie die Elterntiere (alle etwa 24,5 cm). »Wir sind sehr stolz auf diese erfolgreiche Zucht«, bestätigen Peter Vogt und Markus Heyl, beide tätig in der Zooschule Hoyerswerda.
Die Zooschule ist schon seit Jahren »booming«, immer mehr Leute nutzen das Angebot mit spannenden und zugleich lehrreichen Führungen, Kindergeburtstagen und Zookrimis. Mit geübtem Blick entdeckt man in der Zooschule auch Wandelnde Blätter. Die Insekten sind gut getarnt und vermitteln den Eindruck eines sich im Wind bewegenden Blattes. Die Zucht gelingt gut, es leben momentan 19 Tiere im Terrarium.. »Zukünftig könnten wir wieder Surplus Tiere an andere Zoos abgeben«, sagt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter. »In 2024 sind recht viele Nachzucht-Tiere in andere Zoos umgezogen«.
Auch wurde ein Neuzugang der Zooschule vorgestellt. Die Mexikanische Rotknievogelspinne »Elza« fühlt sich sehr wohl in der Zooschule Hoyerswerda. Es gelang Eugène Bruins die 8 cm große Spinne bei allen anwesenden Journalisten ruhig auf die Hand zu setzen. Elza hat also den Einstellungstest mit bravour bestanden und ist somit bestens geeignet für die Zooschule Hoyerswerda. Im Vergleich zum Jahr 2023 haben die Arten leicht abgenommen und 124 Individuen weniger leben jetzt im Zoo Hoyerswerda. »Das liegt hauptsächlich am Abgang einiger Arten, die den Zoo entweder schon vorbereitend für den Baubeginn des Asienbereichs verlassen haben oder weil die Aufstockung des Bestandbesatzes im Aquaterrarium erst jetzt noch erfolgt«, erklärt Eugène Bruins.
Tierische Erfolge
Erfolgreiche Nachzucht hatten die Servale mit zwei Jungtieren. Die Katzengeschwister Malika und Shuja haben ihr Zuhause seit gestern in Laczna in Polen. Weiteren Nachwuchs gab es unter anderem bei den Erdmännchen mit drei Würfen und sechs Jungtieren. Bei den Kängurus gab es zwei Nachzuchten genauso wie bei den Kaiserschnurrbarttamarinen und bei den Felsenhörnchen sechzehn. Die Baumstachler (der Zoo Hoyerswerda ist einer der wenigen kontinuierlichen erfolgreichen Züchter) und Südlichen Kugelgürteltiere haben wieder erfolgreich je ein Jungtier großgezogen. Beide Jungtiere haben jetzt schon ein neues Zuhause in anderen Zoologischen Einrichtungen gefunden. Der junge Baumstachler lebt in Gelsenkirchen und Gürteltierchen Colin in Schwerin. Drei Steinkauz-Küken konnten wieder an ein Auswilderungsprojekt in Nuthe-Nieplitz abgeben werden. Es gab reichlich Jungtiere bei den Stirnlappenbasilisken, und ganz besonders stolz ist der Zoo auf den Zuchterfolg bei den Pátzcuaro Querzahnmolchen. Viele Küken gab es dieses Jahr bei den Hühnern, vor allem bei den bedrohten Deutschen Zwerglachshühnern. Eine neue Partnerin bekam Fischotter Valentin. Ihn bezirzt jetzt Charlotta aus Hluboka in Tschechien. Faultier-Dame Carla hat im Leipziger Karl einen neuen Partner gefunden. In der Zooschule Hoyerswerda ist eine Rotknie-Vogelspinne eingezogen und Springtamarin Boy aus Amsterdam ins Exotenhaus des Zoos. In 2024 betrauerte der Zoo Hoyerswerda den Verlust von Zebra-Weibchen Weißbeinige und dem Adler-Weibchen Tschari. Beide sind mit hohem Alter verstorben.
Gute Neuigkeiten
Dank Fördergeldern des Kulturraum Oberlausitz Nieder-Schlesiens konnte im Jahr 2024 ein Radlader angeschafft werden. Der Zooverein spendete 20.000 Euro für ein neues Metallnetz über der Schneeeulenvoliere. Im Schloss wurde der Treppenturm mit Zuwegung des neuen Besucherausganges fertiggestellt. Ausblick auf 2025: Das Jahr 2025 wird ein Jahr der großen Baustellen für Zoo & Schloss Hoyerswerda. Für den neuen Wirtschaftshof ist im Sommer Baubeginn geplant. Zeitnah soll auch der Bau des Asienbereiches beginnen. Die Umgestaltung wird eine logistische Herausforderung. Der künftige Asien-Bereich wird sich von der ehemaligen Kamel-Anlage über den jetzt noch genutzten Wirtschaftshof bis zum modernen China Leoparden-Areal erstrecken.