Katrin Demczenko

Gemeinsam gegen Demenz

Hoyerswerda. Träger der Wohlfahrtspflege bereiten am 18. September einen Demenz-Tag in der Kulturfabrik Hoyerswerda vor.
Carola Metasch, Anja Münster, Manuela Strack und Simone Riemer bereiten den Demenz-Tag vor.

Carola Metasch, Anja Münster, Manuela Strack und Simone Riemer bereiten den Demenz-Tag vor.

Bild: Katrin Demczenko

In Deutschland leiden gegenwärtig 1,8 Millionen Menschen an Demenz und wegen der stetig älter werdenden Gesellschaft wird diese Zahl weiter ansteigen. Deshalb rückt die umfassende Unterstützung dementer Menschen und ihrer stark belasteten Angehörigen in den Kommunen immer mehr in den Fokus, sagt Manuela Strack vom Kreisverband der Volkssolidarität Bautzen in der Kulturfabrik (Kufa) Hoyerswerda.

 

Unterstützung für Angehörige aufzeigen

Ihre Einrichtung, die Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie St. Martin im Bethesda-Haus, die Caritas Hoyerswerda und die AWO Lausitz bringen sich im Projekt »Älter werden im Landkreis Bautzen« des Pflegenetzwerkes ein und bereiten für den Mittwoch, 18. September, in der Kufa einen Demenz-Tag vor. Dieser soll von 9.30 bis 18 Uhr nicht nur betroffene Angehörige informieren, sondern die ganze Gesellschaft von Kommunalpolitikern über Ärzte und Pflegedienstmitarbeiter bis zu medizinischen Ausbildungsstätten und Seniorenvereinen für das Thema sensibilisieren, sagt Carola Metasch von der Selbsthilfekontaktstelle im Bethesda-Haus. Das sei notwendig, denn die im Landkreis tätigen ambulanten Pflegedienste, Tagespflegen, Selbsthilfegruppen für Angehörige dementer Menschen und Angebote der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe sind noch zu unbekannt und müssen auch ausgebaut werden. Außerdem fehlen für demente Menschen Plätze in spezialisierten Wohngruppen und in Pflegeheimen.

Die Angehörigen brauchen Unterstützung, um Hilfen annehmen zu können, die ihnen Entlastung bringen und dem Erkrankten helfen, solange wie möglich in seiner Wohnung zu bleiben, erklärt Manuela Strack. Dabei leisten die Mitarbeiter aller Träger der Wohlfahrtspflege wertvolle Arbeit.

 

Das ist zum Demenz-Tag geplant

Auf dem Demenz-Tag spricht der ehemalige Chefarzt des Marienkrankenhauses Dresden, Dr. med. Friedemann Ficker, vormittags und nachmittags über das Krankheitsbild Demenz und Behandlungsoptionen, um möglichst viele Menschen informieren zu können. Ramona Marienfeld von der Betreuungsbehörde des Landratsamtes beantwortet Fragen zur Vorsorgevollmacht. Die Stadtbibliothek Hoyerswerda macht auf Literatur zum Thema aufmerksam und der Verein Landesinitiative Demenz Sachsen stellt sich vor, zählt Anja Münster von der Caritas Hoyerswerda Mitwirkende auf.

Ein Demenzsimulator und ein Rollstuhlparcours verschaffen Interessenten kleine Einblicke in die Welt dementer Menschen, die sich stetig vom Hier und Jetzt entfernen. Akteure sollen sich auf dem Demenz-Tag kennenlernen und im besten Fall ihre Angebote zugunsten der Erkrankten und ihrer Angehörigen besser vernetzen, benennt Susanne Riemer von der AWO Lausitz ein weiteres Ziel der Veranstaltung. Diese ist kostenlos und der Kufa-Saal auch mit einem Fahrstuhl erreichbar.


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