Matthias Stark

Ein Mann mit 1000 Fröschen

Großröhrsdorf. Der Großröhrsdorfer Mathias Hennig sammelt alles, was mit Fröschen zu tun hat, aber noch viel mehr.

Ein Mann mit großer Sammelleidenschaft: Mathias Hennig aus Großröhrsdorf.

Ein Mann mit großer Sammelleidenschaft: Mathias Hennig aus Großröhrsdorf.

Bild: Matthias Stark

Das Hobby Sammeln kann sehr vielfältig sein. Mathias Hennig interessiert sich auch für historische Postkarten, Briefmarken und sogar für Lineol-Elefanten. Er ist vom Virus der Sammelleidenschaft befallen. Es begann als Schüler, als es mit Briefmarken anfing. Besonders jene Marken mit Froschmotiven hatten es ihm angetan. Später kamen dann Frösche in jeder Form und Ausstattung hinzu, solche aus Keramik, als Stofffrösche oder auch als bloße Abbildung gehören zur Sammlung. Das Arbeitszimmer des Großröhrsdorfers ist ein wahrer Fundus an den Amphibien. Dabei ist es kein ungeordnetes Sammelsurium. Die Briefmarken sind wie die Postkarten ordentlich in Alben abgeheftet. Jene, die auch Motive anderer Tiere enthalten, sind wissenschaftlich mit dem deutschen sowie lateinischen Tiernamen beschriftet.

»Die öffentliche Ausstellung der Frösche ist aus Wut über die Schließung von Einrichtungen während der Coronazeit entstanden«, erinnert sich Mathias Hennig. Er ist nämlich nicht nur leidenschaftlicher Sammler, sondern auch Chef des Heimatmuseums. Und so platzierte er kurzerhand während der damaligen Schließung überall im Museum seine Frösche. Zusammen mit einer weiteren Ausstellung konnte so die Saure-Gurken-Zeit überwunden werden. Ein Mal- und Zeichenwettbewerb für Kinder war das erfolgreiche Ergebnis der Frosch-Präsentation. Und was gab es als Preise für die jungen Künstler? Klar, jeder konnte sich einen der ausgestellten Frösche aussuchen.

 

Im Unruhestand

 

Mittlerweile ist der Großröhrsdorfer im verdienten (Un-)ruhestand. Seinen Lebensunterhalt hat er bis 2023 als freiberuflicher Restaurator verdient. Die Spuren seiner Arbeit ist an vielen Orten und namhaften Gebäuden zu finden. So war er in der Peterskirche Görlitz, der Hofkirche in Dresden, der Semperoper, den Kirchen in Höckendorf, Elstra, Pulsnitz, Schmiedefeld und nach der Wende sogar in den Altbundesländern in Mannheim und Schwetzingen als Restaurator tätig. Offenbar liegt dem umtriebigen Großröhrsdorfer das Restauratorendasein im Blut, denn sein Vater und Großvater hatten dieselbe Profession. Seine letzte große Arbeit hatte er in der Crostwitzer Kirche.

Bereits seit etwa 1980 engagiert sich Mathias Hennig im Heimatverein, zunächst im Museumsbeirat und dann schließlich als Leiter des Heimatmuseums. Als solcher organisiert er Sonderausstellungen in der ehemalige Weberstube, auch die gut besuchten Weihnachtsausstellungen gehören traditionell dazu. Zu den Zielen in der nahen Zukunft gehört die Einrichtung eines Kabinetts in den Dachräumen des Museums mit einer Galerie aller Künstler, die bisher im Museum ausgestellt haben.


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