

Im Bautzener Spreehotel ist am Freitagmorgen ein Brand ausgebrochen. Demnach haben unbekannte Täter die Fensterscheiben eingeworfen und im Inneren des Gebäudes ein Feuer gelegt. Zum Zeitpunkt des Brandanschlages haben vier Mitarbeiter des Hoteleigentümers im Gebäude übernachtet. Diese konnten allerdings die Räumlichkeiten vor dem Eintreffen der Feuerwehr unverletzt verlassen. Der Brand konnte zügig gelöscht werden. Das Areal ist von der Polizei weiträumig abgesperrt.
Flüchtlingsunterkunft im Gebäude geplant
Der Brandanschlag ist deshalb so brisant, weil der Landkreis Bautzen geplant hatte, das Spreehotel als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Nach Angaben der Landkreisverwaltung sollten am 3. November 30 Flüchtlinge, ausschließlich Familien, in die Unterkunft einziehen.
Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum im Landeskriminalamt Sachsen hat die Ermittlungen aufgenommen. Wie das Landeskriminalamt Sachsen weiter informiert, ist ein Brandursachenermittler und ein Fährtenhund gegenwärtig vor Ort eingesetzt.
Landrat und Oberbürgermeister verurteilen den Brandanschlag
"Ich bin absolut entsetzt und wütend. Zum Zeitpunkt des Brandes haben Mitarbeiter des Hauses in dem Gebäude gewohnt. Somit wurden leichtsinnig Menschleben gefährdet", äußert sich Landrat Udo Witschas.
Auch Bautzens Oberbürgermeister Karsten Vogt ist schockiert: "Grundsätzlich verurteile ich jede Form von Gewaltanwendung gegenüber allen Personen und Dingen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätten die vier Personen im Haus den Brand nicht rechtzeitig bemerkt".
Demo gegen die Unterbringung von Flüchtlingen im Spreehotel
Tage zuvor hatte die Bautzener AfD-Fraktion zu einer Demonstration im Stadtteil Burk aufgerufen, um gegen die Nutzung des Spreehotels als Flüchtlingsunterkunft zu demonstrieren. Der Demonstration sind rund 60 Menschen gefolgt.
In einer veröffentlichten Stellungnahme der Bautzener AfD-Fraktion wird der Brandanschlag verurteilt. Einen Zusammenhang zur Protestveranstaltung und dem Brandanschlag sieht der Fraktionsvorsitzende Frank Peschel nicht: "Wir lehnen jeden Zusammenhang unserer Protestveranstaltung vom Dienstag mit dem Brand im Spreehotel ab. Wir haben unser demokratisches Recht zur freien Meinungsäußerung wahrgenommen und wiederholten Kritik an der bisherigen Asylpolitik sowie an der Auswahl des Standortes als Asylheim. Wir lehnen jede Form von Gewalt ab."