Bier braucht Heimat
Zum bereits 15. Mal unterstützten die Radeberger Bierbrauer Projekte in der Region. Auch im Jahr 2024 konnten Wanderer, Spaziergänger, Kletterer und Radfahrer in Sachsen sowie der tschechischen Region Ústí mit der App Outdooractive ihre Ausflüge in bare Münze verwandeln. Für jeden ab dem 11. Juni in der App getrackten Kilometer spendete Radeberger Pilsner 50 Cent. Insgesamt konnten maximal 100.000 Kilometer für die Aktion erwandert oder erradelt werden. Dieses Ziel wurde bereits Anfang September erreicht. Damit kam eine Spendensumme in Höhe von 50.000 Euro zusammen. Doch die Traditionsbrauerei legt noch eine Schippe drauf. Sie wird insgesamt 55.000 Euro spenden. Der Pressesprecher der Radeberger Exportbierbrauerei fasste das kurz und bündig zusammen: »Wenn wir etwas tun, dann tun wir es richtig«.
Sanierung geplant
Der Erstplazierte unter den Wanderern legte übrigens stolze 5946 km zurück und hatte so maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der Summe. Aber auch »Nichtwanderer« konnten sich beteiligen und Geld spenden. So kamen noch einmal 1352 Euro zusammen. Torsten Kunack, Vorsitzender des Vereins der Freunde des Nationalparks und Bürgermeister von Bad Schandau stellte dann auch fest: »Es ist nicht selbstverständlich, dass solche Summen zusammenkommen«.
Das Geld soll, wie schon im Vorjahr, den Bergrettern in der Sächsischen Schweiz zugutekommen. So ist geplant, die bereits im Jahr 1912 erbaute Bergwachtstation im Kurort Rathen zu sanieren. Sie ist älteste in Sachsen. Dank der Spende der Radeberger Exportbierbrauerei kann das in die Jahre gekommene Gebäude erneuert werden. Im ersten Schritt stehen die Sanitärräume im Fokus. Ein nicht mehr benötigter Raum wird zum Aufenthaltsbereich und im oberen Geschoss sollen zwei getrennte Schlafräume entstehen. »Ich freue mich sehr, dass wir dank der diesjährigen Spende die Bedingungen für unsere ehrenamtlichen Bergretter verbessern, die zwischen Ostern und Ende Oktober jeden Freitag- bis Sonntagabend unermüdlich in der Sächsischen Schweiz im Einsatz sind«, sagt Rita Seidel, Vorstand des DRK Kreisverband Sebnitz, der die Bergwacht organisiert. Das Geld werde dringend benötigt. Auch müsse in den Brandschutz investiert werden.
Einsatzzahlen steigen
Hatten es die Bergretter vor zehn Jahren noch mit 46 Einsätzen zu tun, sind es im Jahr 2023 160 gewesen. Bis zum 10. November waren es im Jahr 2024 bereits 141. Wie Einsatzleiter Christoph Weber mitteilte, sei die größte Zahl dieser Einsätze Wanderunfällen geschuldet, 74 im Jahr 2024 bisher. Viele Gäste würden die Sächsische Schweiz unterschätzen. So komme es immer wieder zu Einsätzen durch falsches Schuhwerk oder die einsetzende Dunkelheit sorge für Orientierungslosigkeit. Aber auch mit Herzinfarkten und Allergien haben die Einsatzkräfte zu kämpfen. Die seien aber bestens ausgestattet und auch ausgebildet. So sei eine 64-stündige Ausbildung im Sanitätsdienst und eine 16-stündige bergwachspezifische Ausbildung Voraussetzung für den Einsatz. Die Hauptaufgabe bestünde jedoch im Transport der Patienten zur ärztlichen Behandlung.
Eine gut erhaltene und sanierte Bergwachtstation ist bedeutsam für die Arbeit der freiwilligen Bergretter. Denn seit Jahren nehmen die Einsätze in der Sächsischen Schweiz zu. Dank der Spende durch die Radeberger Exportbierbrauerei ist einmal mehr die Unterstützung dieses wichtigen Ehrenamtes gesichert.