Henry Gbureck

Bernsdorf ist bereit zum Durchstarten

Bernsdorf/Straßgräbchen. Es war mehr als »nur« die feierliche Übergabe eines Zuwendungsbescheides, zu der in der letzten Woche nach Straßgräbchen geladen wurde.

Ein Spatenstich Hoffnung: In Straßgräbchen werden derzeit Millionen bei TDDK verbaut, ein neuer Gewerbepark erschlossen und ein erster Investor begrüßt.

Ein Spatenstich Hoffnung: In Straßgräbchen werden derzeit Millionen bei TDDK verbaut, ein neuer Gewerbepark erschlossen und ein erster Investor begrüßt.

Bild: Henry Gbureck

Denn endlich wurde aus einer Vision von 2017 ein Großprojekt, dass neben einer 90 Millionen Euro teuren Werkserweiterung von TDDK vor allem die Erschließung eines neuen, großen Gewerbeparks beinhaltet und direkt einen ersten Investor präsentiert, die iDM Wärmepumpen GmbH.

 

Ein Meilenstein für die wirtschaftliche Zukunft der Region

»Ein Projekt, dass exemplarisch für die Zukunftsperspektiven unserer Region steht und das Potenzial unterstreicht, das in der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung und Innovation steckt«, so Harry Habel, Bürgermeister der Stadt Bernsdorf.

Die Haushaltslage ist kritisch, die Wirtschaft steckt in der Krise, Ministerpräsident Michael Kretschmer schwört das Volk auf eine Durststrecke ein. Trotzdem brachte er zum feierlichen Termin einen Zuwendungsbescheid für die rund 18 Millionen Euro teure Erschließung einer 36 Hektar große Freifläche an der Weißiger Straße gegenüber von TDDK mit.

 

Ministerpräsident Kretschmer erklärt die Notwendigkeit der Investition

Warum gerade jetzt investiert werden muss, erklärt er so: »Wir sind jetzt in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit. Wir hatten im Freistaat Sachsen (…) immer einen Haushaltsüberschuss von mehreren hundert Millionen Euro am Ende des Jahres. Jetzt haben wir zwei Milliarden Euro Defizit. Weil die wirtschaftliche Dynamik so runtergezogen wurde durch viele Wachstumsbremsen und es nicht geschafft wurde, die Inflation in den Griff zu bekommen, ein Tarifabschluss nach dem anderen, eine Teuerung nach der anderen. Wir müssen versuchen das Problem in den nächsten zwei Jahren zu lösen, wir stehen an der Seite der Kommunen und Landkreise. Das wird dafür sorgen, dass wir handlungsfähige Kommunen und Landkreise haben. Wenn wir jetzt mit Umsicht die Dinge überall ein Stück zurückfahren und darauf achten, was für die Zukunftsfähigkeit des Landes besonders wichtig ist. Dann werden wir es auch hinbekommen, ohne die zwei Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren auszukommen, daraufsetzend, dass danach eine wirtschaftliche Dynamik einsetzt. Ich sage das deswegen, weil man in einer Phase, in der man gezwungen ist Geld einzusparen das Gefühl einsetzt, ‚das hat ja sowieso keinen Sinn‘ große Pläne zu machen. Doch, es werden wieder andere Zeiten kommen. Wenn wir es wollen, dann werden wir in drei oder vier Jahren anders dastehen, und dann kommt es wieder darauf an, wer kann die Schublade aufziehen, wer kann ein Projekt auf den Tisch legen. Diese Zuversicht haben wir. Und wer nach Bernsdorf und Kamenz kommt, wird sehen, dass diese Zuversicht realistisch ist.«

 

Investor Manfred Pletzer: Hier finden wir ideale Bedingungen für Wachstum

Vertrauend auf die wirtschaftliche Erholung erfolgte also am 23. Januar der symbolische erste Spatenstich für die Erschließung des Gewerbeparks. Der erste Investor sagte voller Vorfreude: »Als Tiroler, als österreichischer Unternehmer sind wir in einer Zukunftstechnologie zu Hause. Hier haben wir die Möglichkeit zu wachsen, weil unsere Technologie sehr gut nachgefragt wird. Wir haben in ganz Europa nach einem Standort gesucht; nach objektiven und subjektiven Kriterien. Letztlich war es das Arbeitnehmerpotential, also wie die Menschen hier leben und arbeiten wollen - aber auch die Innovation, Leistung und Handschlagqualität, die hier zählt. Wir freuen uns willkommen zu ein, Unterstützung zu erhalten und einen Nachbarn zu bekommen, der uns versteht und den wir verstehen, das ist eine glückliche Fügung. Auch TDDK setzt auf mehr Energieeffizienz und Zukunft, wir haben dieselbe Zielrichtung, viele Gemeinsamkeiten und viele Überschneidungen, die wir gemeinsam nutzen können, ohne dass wir uns am Markt stören«, sagte Investor Manfred Pletzer.

Bereits im Spätsommer 2025 sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. In einer ersten Ausbaustufe wollen die Österreicher demnach 50 Millionen Euro für die Errichtung ihres neuen Standortes investieren.


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