Aus der Not eine Tugend machen
Nun kommt sie doch, die sogenannte Wämewende. Hätte es dieses »Gebäudeenergiegesetz« wirklich gebraucht? Ich glaube eher nicht. Warum wird uns mündigen Menschen nichts zugetraut? Wird dadurch das Weltklima zu ändern sein?
Die Älteren erinnern sich: Wer nach der deutschen Wiedervereinigung ein Haus gebaut, eine Wohnung renoviert hat, baute keine kohlebetriebene Schwerkraftheizung mehr ein. Warum? Weil es andere, modernere, bessere Möglichkeiten gab. Öl, Gas, Strom oder auch Holz in verschiedenen Varianten.
Nichts hat sich im Wohnungsbau schneller entwickelt als die Haustechnik. Und dass es mit Öl und Gas aus den verschiedensten Gründen so nicht weiter geht, dürfte einem jeden einleuchten.
Unabhängig der technischen und politischen Bewertung können wir aus der Not eine Tugend machen. Mit der TA Lauta haben wir im Norden unseres Landkreises ein Kraftwerk, welches in wenigen Jahren im kommunalen Eigentum ist. Bis heute wird ein Großteil der entstehenden Wärme nicht genutzt. Die vorhandenen Fernwärmesysteme in Lauta und Hoyerswerda könnten mit einem überschaubaren Aufwand angeschlossen werden, sofern der politische Wille dazu vorhanden ist. Und dies sollte nicht »dem Markt« überlassen bleiben, sondern den Bürgern vor Ort.
Gleiches gilt für Solar- und Windkraftanlagen. Man kann dazu stehen, wie man will: Durch das bereits beschlossene »Wind an Land Gesetz« wird Zwang ausgeübt. Zwei Prozent der Landesfläche müssen dafür zur Verfügung stehen. Kommen die Gemeinden dem durch die Ausweisung sogenannter Vorranggebiete nicht nach, können Baugenehmigungen eingeklagt werden. Insofern ist jede Kommune gehalten die Bereiche zu identifizieren, in welchen die Konflikte, - also Abstände zur Wohnbebauung, Landschaftsbild, Schlagschatten etc. - am geringsten sind. Eigene Investitionen, Bürgergenossenschaften oder wie in Hoyerswerda das »Lausitzwerk« könnten dazu führen, dass der Nutzen nicht wenigen großen Konzernen, sondern der Allgemeinheit zugutekommt. Günstige Stromtarife, geringere Kosten für die Kinderbetreuung oder das Schulessen sind nur wenige Beispiele dafür.
Wenn man eine Bewegung nicht verhindern kann, dann sollte man sich an deren Spitze setzen. An dieser, dem alten Lenin zugesprochenen Floskel, ist sicher etwas dran. Aktueller ist die Erkenntnis, dass jene, welche nicht bereit sind zu verändern, gerade das verlieren werden, was sie bewahren wollten. Bewahren wir uns Lebensfreude und Zusammenhalt.
Das passende Video gibt‘s auch im LAUSITZWELLE Fernsehen in der Drehscheibe Lausitz: im Livestream unter www.lausitzwelle.de, auf youtube.com/LAUSITZWELLE, im Kabelfernsehen sowie via DVB-T2 (Kanal 27) und MagentaTV ab 18 Uhr sowie im Satellitenprogramm bei SachsenEins ab 18.30 Uhr.

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