

Tom Liebscher-Lucz ist Dresdens Vorzeige-Kanute. Der Mann und der Macher hinter dem dreifachen Olympiasieger ist Jens Kühn, der erneut als Trainer des Jahres der Landeshauptstadt ausgezeichnet wurde. Zum letzten Mal, denn Kühn geht in Rente. Hatten Sie denn mal an eine Verlängerung Ihrer Trainer-Karriere gedacht?
Nein, es ist an der Zeit und mein Entschluss stand schon lange fest, dass am 1. April Schluss ist. Ich freue mich auf den neuen Abschnitt.
Wird das einer ganz ohne Kanu?
Ich werde sicher ab und zu beim Verein vorbeischauen und meinen Nachfolgern in die Arbeit reinquatschen. Aber im Ernst: Ich hänge an den Leuten im Kanu-Cub, an den Sportlern und will mit meiner Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber es gibt auch andere Dinge, für die ich nun mehr Zeit habe?
Zum Beispiel?
In erster Linie freue ich mich, viel mit meinen Enkeln unternehmen zu können. Und mit meiner Frau habe ich einige Kanu-Reisen vor. Wir wollen durch die Fjorde in Norwegen und auch durch Venedig paddeln.
War Tom der beste Athlet Ihrer Karriere?
Vor der Wende habe ich vor allem im Nachwuchs gearbeitet, danach auch im Erwachsenenbereich internationale Erfolge gefeiert. Abert an einen dreifachen Olympiasieger reicht natürlich keiner ran.
Was zeichnet ihn aus?
Er ist ungemein fleißig, ehrgeizig und zielstrebig und auch ein Teamplayer, der zudem immer für gute Stimmung in der Trainingsgruppe sorgt. Er hat nie gepatzt, läuft wie ein Uhrwerk. Als Kanute so lange die Spannkraft zu halten, ist selten.
Sie haben ihn fast 18 Jahre trainiert, welcher Olympiasieg war der schönste?
Der in Paris, denn nicht viele Sportler holen dreimal Gold. Und weil der Einlauf so spannend und knapp war. Noch mal vielen Dank ans Fernsehen, dass sie die Ziellinie genau so platziert haben, dass wir vorn waren…