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Carolabrücke: Fehlendes Brückengelenk geborgen

Dresden. Die Suche nach dem Brückengelenk war schon aufgegeben worden.

Wer sucht, der findet: Am Montag, 31. März , ist das zweite Brückengelenk des eingestürzten Zugs C der Carolabrücke in der Elbe geborgen worden. Das Unternehmen DOMARIN hat einen Verdachtsfall, der Ende der vergangenen Woche im Bereich des Pfeiler D der Carolabrücke festgestellt wurde, untersucht und bestätigt. Im Anschluss wurde das Brückengelenk geborgen. Dabei kam neben dem Schubschiff ein Bagger zum Einsatz.
Nachdem im Januar drei der vier Gelenkteile aus dem Fluss geborgen werden konnten, fehlte vom letzten bisher jede Spur. Weil davon jedoch keine akute Gefahr für die Schifffahrt ausging – die Fahrrinne war zuvor abgesucht worden – wurde die Suche zwischenzeitlich eingestellt. In der vergangenen Woche hat die Firma GEO Ingenieurservice Nord-Ost aus Stralsund die Elbe im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Elbe nun mit einem genaueren Verfahren per Echolot System nochmals gescannt. Dabei wurde das Brückengelenk gefunden.
Die Elbe ist im Bereich der eingestürzten Brückenteile durch Ausspülungen an einigen Stellen mehrere Meter tief. Eine dieser als Kolk bezeichneten Vertiefungen befand sich unter dem Gelenk des eingebrochenen Brückenzuges C. Bei den Abbrucharbeiten ist dieses Stück vermutlich in den Kolk gerutscht. Bagger können diese Tiefe nur vom Schiff aus erreichen.

Unteredesen wird die Planung für die Strom- und Schifffahrtspolizeiliche Genehmigung der weiteren Rückbauarbeiten erstellt. Das ist wichtig, weil alle Arbeiten in der internationalen Bundeswasserstraße Elbe einer Genehmigung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Elbe bedürfen. Das betrifft beispielsweise die Kolkverfüllung, das Einsetzen und Aufbauen der Pontons und weiterer Hilfsstützen.

In Vorbereitung des Einsatzes der Hubpontons zur Unterstützung des Gelenk II, ist es notwendig, den Kolk – vereinfacht gesagt ist das ein Loch im Flussbett -, das sich am Pfeiler D durch die Strömung gebildet hat, zu verfüllen. Dazu laufen aktuell Prüfungen.
Die auf der Neustädter Seite errichtete Baustraße wurde stellenweise bereits geöffnet, Material wurde abgetragen, um die Fließgeschwindigkeit in der Elbe zu reduzieren. Damit sollen neue Vertiefungen in der Elbe vermieden werden. Damit die Baufahrzeuge dennoch über die Baustraße fahren können, wird die etwa zehn Meter lange Lücke in der Baustraße mit Auffahrrampen überbrückt.


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