Weihnachts-Circus bietet Akrobatik auf Weltniveau
Premierenpublikum gilt unter Künstlern als schwierig und wird durchaus gefürchtet: Sehr kritisch, oft sehr fachkundig, vor allem mit hohen Erwartungen und nicht so leicht zu begeistern. Mit dem Premierenpublikum des 23. Dresdner Weihnachts-Circus hatten die Künstler gestern (19. Dezember) das große Los gezogen: schwer begeistert, Bravo-Rufe, trampelnde Füße und nicht enden wollender Beifall waren am Ende der Premiere der Lohn für die grandiosen Darbietungen. Und ja, die hohen Erwartungen wurden wieder einmal voll erfüllt. Mit großen Augen, offenen Mündern, so manchen "Ah" und "Oh" und viel Beifall wurden vor allem die Artisten bejubelt. Einzigartig die Raketen-Nummer des Duo Garcia, bei der Wenn John Pablo und Partnerin Vicky nur von der Halsschlaufe gehalten in über 13 Metern Höhe nur so durch die Kuppel des Grand Chapiteau rasen. Oder Julot Cousins, der auf einem neun Meter hohen schwankenden Mast Hula Hopp-Reifen um seinen Körper tanzen lässt. Nicol Nicols wiederum, einer der besten Drahtseil-Artisten der Gegenwart, kombiniert klassischen Seiltanz und Akrobatik mit den Tanzstilen seiner Heimat Spanien - allerdings auf einem Stahlseil, auf dem er auch noch einen Salto rückwärts hinlegt. Das Duo Gravity wiederum wird nie den Brexit vollziehen, wie der Zirkusdirektor des Abends Silvio Zscharge scherzhaft versprach: Was die beiden Modellathleten aus Irland/England an den Strapaten (Handseilen) zeigen ist Körperbeherrschung pur und Artistik vom feinsten. Nicht zu vergessen die "Gorgeous Girls" vom Chinesischen Nationalzirkus in Peking, deren auf den Punkt gebrachte Exaktheit im Spiel mit Diabolos einfach nur verblüfft und entzückt. Zum Zirkus gehören Clows. Mit dem Duo Fumagalli & Daris hat der Weihnachts-Circus sogar zwei Oscar-Preisträger zu Gast, denn beide erhielten für ihre "Bienchen"-Nummer den Goldenen Clown von Monte Carlo und der gilt als Oscar der Branche. Apropos Auszeichnung: Alle Akrobaten, die im Weihnachts-Circus auftreten, sind hochdekorierte, mehrfach international ausgezeichnete Künstler - auch das eine gute Tradition im Dresdner Weihnachtscircus, der seit jeher jeder Jahr eine Show auf Weltniveau zeigt. Auch die Tierdressuren begeistern: Ob Pferde, Esel, Zebras, Elefanten, Hunde, Kamele und Dromedare - sie alle wirken total entspannt, ruhig, zeigen ihre Künste ohne laute Kommandos, ohne Peitschengeknalle oder ruppigen Umgang. Es scheint, als hätten auch sie diese magische erste Nacht des 23. Dresden-Gastspiels irgendwie genossen. Fazit: Der Weihnachts-Circus ist auch in diesem Jahr wieder jeden Euro Eintritt wert. „Der Weihnachts-Circus muss der beste Zirkus des Jahres in Dresden sein“, so lautet der Anspruch von DWC-Chef Mario Müller-Milano. Das ist ihm auch 2018 wieder absolut gelungen. * bis 6. Januar, Volksfestgelände Pieschener Allee, Tickets und mehr Ein weiteres Video gibt's >>HIER<<