Schornstein weicht 1. Seniorensiedlung im Osten
Der Startschuss begann mit einem Abriss. Am 22. August, pünktlich 9 Uhr, fraß sich die Schaufel eines Abrissbaggers durch die Reste des alten Schornsteins auf dem Gelände an der Dresdner Straße 94. Nach fünf Minuten war von dem etwa 14 Meter hohen "Stumpel" nicht mehr als ein Haufen Ziegelsteine übrig. Eigentümer des Geländes und zugleich für die Erschließung des Areal zuständig ist die Freiberger Firma Landschaftsgestaltung, Straßen-, Tief- und Wasserbau GmbH (LSTW). Eigenheime für (ehemalige) Eigenheimbesitzer In den kommenden zwei Jahren sollen auf rund 14.000 qm drei Mehrfamilienhäuser mit 40 altersgerechten Mietwohnungen und einer Begegnungsstätte sowie mindestens zehn bis maximal 18 barrierefreie Doppelhäuser im Bungalowstil mit Garten entstehen. "Diese Häuser können gekauft oder gemietet werden, sie sind für Senioren gedacht, denen ihr bisheriges Haus zu groß wird, eine Seniorenwohnung aber zu klein ist", sagt Frank Stritzke, Geschäftsführer der Volkssolidarität. Deren Tochterunternehmen SOVO GmbH (Sozialprojekt Volkssolidarität Elbtalkreis) wird die 1. Seniorensiedlung dieser Größenordnung im Osten betreiben. Die Nachfrage nach der neuen Siedlung sei bereits sehr hoch. Allerdings: Ein Investor für das Vorhaben ist laut Aussage von LSTW noch nicht gefunden oder vertraglich gebunden. Besonderes Sicherheitskonzept Eine Besonderheit der Wohnanlage wird das Sicherheitskonzept sein. "Wir orientieren uns durchaus an amerikanischen Wohnsiedlungen, ich habe mir das vor Ort in Suncity angeschaut", sagt Stritzke. So soll der Seniorenpark ringsum geschlossen sein – ob Zaun oder Hecke, ist noch offen. Auf jeden Fall wird eine Wachschutzfirma vor Ort sein und zumindest regelmäßig kontrollieren. "Ob wir das Areal nachts abschließen oder offen lassen, das können dann die Bewohner mit entscheiden." Die VS, die zehn eigene Seniorenanlagen besitzt und 50 bis 60 andere als Betreiber führt, arbeitet für die eigenen Anlagen (u.a. Sindonienhöfe Radebeul, Lutherstraße Coswig), ohnehin gerade an neuen Sicherheitskonzepten. "Es gibt zu oft ungebetene Gäste in den Anlagen, die meinen, die älteren Leute seien leichte Opfer", so Stritzke. Zauneidechsen umgesiedelt Bevor die Firma LSTW beginnen konnte, Gestrüpp und Schornstein abzureißen, galt es Naturschutzauflagen zu erfüllen. "Wir haben rund 300 Zauneidechsen und viele Schlangen eingefangen und umgesiedelt", erklärt Bauleiter Fritz Walter. Was man bei den Erschließungsarbeiten jetzt allerdings an alten Fundamenten noch im Boden finden würde, das sei abzuwarten. Die LSTW geht bei dem Vorhaben "Seniorenwohnsiedlung Weinböhla" von einer Gesamtinvestition von zwölf Millionen aus. 2020 sollen die ersten Mieter oder Eigentümer einziehen können.