Radfahrer und Reiter beschädigen Deiche im Dresdner Westen
Hochwasserschutzdeiche werden meist durch eine Grasnarbe vor Erosion geschützt. Ist die Grasnarbe beschädigt, kann es bei Hochwasser zu Ausspülungen bis hin zum Deichbruch kommen, wodurch die dahinterliegenden Siedlungsgebiete überflutet würden. Anwohner haben dem Dresdner Umweltamt zum wiederholten Mal gemeldet, dass die Deiche in Cossebaude mit Fahrrädern befahren und mit Pferden beritten werden. „Dadurch wird die Grasnarbe beeinträchtigt oder sogar vollständig zerstört. Wir mussten leider entsprechende Schäden feststellen“, sagt der Leiter des Umweltamtes der Landeshauptstadt Dresden René Herold. „Die Hochwasserschutzdeiche von der A 4 in Stetzsch bis zum unteren Stausee in Niederwartha dürfen nicht als Rad- oder Reitweg genutzt werden, weil sie dafür nicht ausgebaut sind.“
Vorhandene Wege an den Deichen sind Betriebswege, die der Unterhaltung der Hochwasserschutzanlage beziehungsweise der Hochwasserabwehr dienen. Sie dürfen nicht öffentlich genutzt werden, es sei denn, sie sind als öffentlicher Rad- oder Fußweg gewidmet. Gemäß § 81 des Sächsischen Wassergesetzes, der den Schutz der öffentlichen Hochwasserschutzanlagen regelt, können eine unsachgemäße Nutzung der Deiche oder die Beschädigung der Grasnarbe mit einer Verwarnung oder einem Verwarngeld von fünf bis 55 Euro geahndet werden. In schwereren Fällen ist ein Bußgeld zwischen 100 und 25.000 Euro möglich.
Die städtische Wasserbehörde hat die Landestalsperrenverwaltung gebeten, die beschädigte Grasnarbe in Cossebaude auszubessern. Ähnliche Schäden an den Deichen gab es auch schon in der Vergangenheit. Diese wurden aber nicht ausschließlich durch eine unsachgemäße Nutzung, sondern auch von Wühlmäusen verursacht. Die Schäden an der Grasnarbe fielen insbesondere bei Deichschauen auf, bei denen die gesamte Schutzlinie geprüft wurde. Die nächste Schau ist für das dritte Quartal 2025 geplant.