

Der SachsenEnergie AG liegen jetzt zwei Machbarkeitsstudien zu Querungen der Elbe für die Fernwärmeleitung vor. Im Fokus stehen dabei technische Umsetzbarkeit, Bauzeit und voraussichtliche Kosten. Sowohl eine eigene Durchörterung als auch eine Mitverlegung einer neuen Fernwärmeleitung im Brücken-Neubau sind demzufolge denkbar. Die Lage einer eigenen Durchörterung wäre elbaufwärts der Carolabrücke möglich. Beide Varianten haben aber ihre Vor- und Nachteile. Allerdings fehlen grundlegende Informationen, wie z. B. Bauzeit und -kosten eines Brücken-Neubaus, um überhaupt eine fundierte und transparente Entscheidung zur Technologie treffen zu können.
Versprochen worden war im letzten Jahr bekanntlich, die Leitung über die Augustusbrücke sei ein Provisorium, das nur bis zum Frühjahr Bestand habe. Doch Provisorien halten bekanntlich am längsten. Inzwischen hat Oberbürgermeister Dirk Hilbert auf Anfrage von SPD-Stadtrat Stefan Engel geantwortet: "Die Realisierung der neuen Fernwärmeleitung ist abhängig von der Technologie und dem Zeitpunkt des Brücken-Neubaus. Bei der Umsetzung einer eigenen Querung ist die SachsenEnergie AG abhängig von den Genehmigungsbehörden insbesondere in Bezug auf den Eingriff in Schutzgebiete, wobei wir von einer Planungsdauer von ein bis zwei Jahren ausgehen und einen Baubeginn im Anschluss forcieren. Hinzu kommt, dass eine eigene Querung einen deutlich komplexeren Bauablauf und hohen Personalaufwand erfordert, der wiederum andere Vorhaben gefährden könnte."
Wann ist also realistisch mit dem Abbau der provisorischen Leitung auf der Augustusbrücke zu rechnen? Darauf antwortet Hilbert, die provisorische Fernwärmeleitung ist aktuell für die sichere Versorgung der Fernwärmekunden in der Dresdner Neustadt weiterhin notwendig. Das müsse die SachsenEnergie AG als Versorger jederzeit gewährleisten. Entsprechend werden die Leitungen auf der Augustusbrücke so lange liegen müssen, bis die Versorgung anderweitig sichergestellt werden kann. Ergo - ein Abbau der Rohre wird wohl nicht vor einem Brückenneubau kommen. Überraschen dürfte das die Dresdner wohl kaum.