

Mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes wurden die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) vom Stadtrat damit beauftragt, neben internen Sparmaßnahmen und dem Verzicht auf geplante Angebotserweiterungen auch ihr Leistungsangebot bei der Erbringung des ÖPNV in Dresden zu reduzieren. Gleichzeitig wurde jedoch auch beschlossen, die finanzielle Unterstützung für das städtische Tochterunternehmen um weitere 4,2 Millionen Euro für 2025 und 5,6 Millionen Euro für 2026 zu erweitern, sodass die Angebotsanpassung sehr moderat ausfallen kann. Der Zehn-Minuten-Grundtakt bei Straßenbahnlinien und 60er-Buslinien bleibt erhalten. Auch auf die Stilllegung von Fährstellen oder den saisonalen Betrieb der Bergbahn kann verzichtet werden.
Die Angebotsanpassung sieht vor, dass die DVB nicht nur wie bisher in den Sommerferien, sondern auch in den Oster-, Herbst- und Winterferien einen Ferienfahrplan einführen. In dieser Zeit entfallen alle Schülerverkehre, EV11 und Linie 62 verkehren alle zehn Minuten und die Linien 1, 2 und 65 kommen alle 15 Minuten.
Ab 2. Juni wird die Linie 7 zwischen Gorbitz und Pennrich nur alle 20 Minuten verkehren. Das heißt, tagsüber endet jede zweite Bahn von Weixdorf kommend bereits in Gorbitz. Am gleichen Tag wird die Buslinie 74 auf den Streckenteil Waldschlößchen bis Jägerpark verkürzt, die Buslinie 76 wird montags bis freitags auf ein Anruflinientaxi umgestellt.
Mit Beginn der Sommerferien ab 30. Juni verkehrt die Buslinie 88 nicht mehr im Viertelstundentakt, sondern nur noch alle 20 Minuten.
Mit Ende der Baustelle auf der Wehlener Straße im Dezember wird die Buslinie 87 von der Otto-Pilz-Straße in Mockritz kommend verkürzt und endet in Tolkewitz.
Ab 11. August werden die östlichen Endpunkte der Linien 4 und 9 getauscht. Die »4« verkehrt dann von Weinböhla über Postplatz nach Prohlis, die »9« von Kaditz über Postplatz nach Laubegast. Diese Änderung gehört jedoch nicht zum Sparpaket. Durch die Netzanpassung sollen die stark nachgefragten Äste beider Linien zur neuen Linie 9 vereint werden. Schon heute ist die »4« im Zuge der Schandauer Straße zu bestimmten Zeiten grenzwertig ausgelastet, bei der »9« ist die Achse vom Zentrum nach Kaditz stärker nachgefragt. Deshalb sollen auf der neuen »9« auch die breiteren Stadtbahnwagen zum Einsatz kommen.
Der vom Stadtrat beschlossene »Brückenfonds« sichert den DVB die anteilige Finanzierung wichtiger Infrastrukturbauprojekte. Beispielsweise werden daraus die Eigenmittel für den Ausbau der Königsbrücker Straße Süd, der 2026 beginnen soll, bereitgestellt. Auch der DVB-Eigenanteil für den Bau der Nossener Brücke wird aus dem »Brückenfonds« mitfinanziert. Die dadurch freiwerdenden Mittel stehen dem Unternehmen für eine Beteiligung an der Baustelle Hamburger Straße ab 2026 zur Verfügung.
Dennoch bedarf es für Erhalt und Ausbau des ÖPNV einer weitergehenden Finanzierung. So können wegen fehlender Eigenmittel die als Ersatz von älteren Dieselbussen vorgesehenen 45 Elektrobusse einschließlich der benötigten Ladeinfrastruktur nicht beschafft werden, obwohl bereits ein Fördermittelbescheid des Freistaates Sachsen vorliegt. Auch für den Bau der Straßenbahnverlängerung Linie 8 von Hellerau zum Gewerbegebiet im Dresdner Norden stehen bisher noch keine Gelder zur Verfügung.