Lego XXL fürs wahre Leben
Wer jetzt denkt, das kann ja nicht so schwierig sein, eine paar Spiel-Bausteine größer herzustellen - der scheitert schnell an technischen Finessen. Max Stauß, Spritzgusshersteller aus Pirna, und Oliver Tschentscher, Eventmanager aus Dresden, haben sie gemeistert. Aus einer Laune heraus und doch mit einigem Anlauf. Beide haben sich zu Corona-Zeiten kennengelernt.
"Was könnte man machen?", hieß die Frage, als kein Konzert und nix mehr lief. "Ich hatte mit Spritzguss gar nichts zu tun", sagt Oliver Tschentscher. Max Stauß hatte da schon seinen ersten Versuch gewagt, "Lego" neu zu erfinden, war aber sowohl optisch als auch im Vertrieb nicht so recht vorangekommen. Zusammen haben sie den "Maxoli" wie Max und Oli ausgetüftelt. In der Firma "1st mould" in Pirna wird er hergestellt.
Sie riechen nach Holz
Die pastellfarbenen Bausteine sind nicht nur sechs Mal so groß wie ein Legostein und erinnern eher an lustige Ziegelsteine, sondern sie lassen sich dank Maxoli-Lock auch untereinander fest verbinden. So kann nicht nur hoch oder quer gebaut werden, sondern auch in den Raum hinein - und das super stabil. Mit großen Steinen große Dinge schaffen - nicht anderes wollen die beiden Unternehmer.
Sie sehen sich im Segment "Interieur" angesiedelt und nicht als Spielzeug-Produzent. Da die Bausteine aber unweigerlich Spieltrieb wecken, dürfen sie natürlich auch von den Kleinen im Sandkasten verbaut werden. Echt klasse dabei, Max und Oli lassen Duplo, Lego und Co mitspielen - die Maße sind bewusst so gewählt, dass die anderen Steine beliebig zu verwenden sind. Der wahre Clou der neuen Klemmsteine ist allerdings, dass sie sich komplett recyceln lassen. Der Maxoli besteht zur Hälfte aus Kunststoff-Re-Granulat und zur anderen Hälfte aus Holzspänen. Er riecht angenehm nach Holz und hat eine schöne glatte Oberfläche.
"Wir wollten nicht noch mehr Plaste in die Welt setzen, das dann herumliegt", sagt Oliver Tschentscher. Das ging sogar soweit, dass die ersten Bausätze für Möbel nur vermietet wurden. Beide wollten wissen, was aus ihren Steinen wird. Inzwischen ist der Vertrieb ausgerollt - ganz greifbar wird Maxoli in die "Holzkiste" an der Louisenstraße in der Dresdner Neustadt ziehen. Echter Einzelhandel als Schaufenster für die bunte Maxoli-Welt.
Legomeister baut die Festung
Kitas und Schulen rennen den beiden schon die Tür ein und auf der Dresdner Messe "Spielraum" hat die Festung Königstein den Maxoli-Erfindern gleich spontan einen fünf Mal fünf Meter großen Sandkasten mit Maxoli abgekauft. Der geht nun nach Königstein zu einem ganz besonderen Event. Am 24. Und 25. April baut der amtierende deutsche Legomeister Björn Freitag - King of Brixx, die Festung auf der Festung vor aller Augen aus Maxoli-Steinen auf. Und ruft andere Lego-Influencer auf, die Festung Königstein im eigenen Stil weiterzuentwickeln.
Virtuell haben die Maxoli-Macher die Burg schon mal gebaut. Doch das wird eine Überraschung für die Burgherren! Klettergerüste, Garderoben und Haken, Tische, Terrassen, Hochbeete, Showrooms, Bühnensockel, Gartenbänke, Systembars, Sitze, Regale, Old-School -LED-Wände aus Dot-Punkten, ja sogar komplette Messestände gibt es inzwischen aus Maxoli.
Einen solchen Messestand hat zum Beispiel Benny Kirsten. Zusammen mit seinem Vater Ulf Kirsten, hat der ehemalige Dynamo-Torwart Benny Kirsten ein Projekt ins Leben gerufen, dass durch Verkäufe des Schwatte-Gins Geld für die Kirsten-Stiftung sammelt und davon u.a. Bolzplätze für Kinder baut. Ob in die Kita, ins Stadion, in die Messe oder nach Hause - Maxoli sucht sich offenbar gerade seinen Weg ins Leben.