

Die Abstützung des Kragarms am gemeinsamen Brückenpfeiler der Brückenzüge A und B auf der Neustädter Seite der Carolabrücke soll nun doch ohne die Hub-Pontons vorgenommen werden. Stattdessen soll der Kragarm nur über eine Konstruktion auf einer Aufschüttung abgestützt werden. Der Grund dafür ist die "Mondlandschaft" im Flussbett der Elbe - über die bereits seit Monaten berichtet wird. Nach Auswertung der Bodenproben hat sich gezeigt, dass die Hub-Pontons eben doch keinen ausreichend stabilen Stand finden würden. Das Elbbett hätte verfüllt und stabilisiert werden müssen - das war den Verantwortlichen zu zeitaufwendig und zu kostspielig.
Um die Sicherheit zu gewährleisten, werden jetzt alle Arbeiten unter der Brücke und damit auch der Aufbau der Stützkonstruktion dauerhaft live durch das Schallemissionsmonitoring überwacht. Bei weiteren Spanndrahtbrüchen wird die Baustelle sofort geräumt. Die ursprünglich geplanten Hubpontons werden zurück nach Tschechien transportiert.
Kolkverfüllung, Vorbereitung der neuen Vorgehensweise
Die Strom- und Schifffahrtspolizeiliche Genehmigung der neuen Vorgehensweise sowie der weiteren Rückbauarbeiten beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Elbe wird eingeholt.
Die Verfüllung des vier bis fünf Meter tiefen Kolks, der sich am Pfeiler D durch die Strömung gebildet hat, wird fortgesetzt. Begonnen wurden diese Arbeiten am Donnerstag, 3. April. Hierfür nimmt ein Spezialschiff täglich Wasserbausteine am Zwischenlager auf und bringt es zur Einsatzstelle. Im Anschluss wird der Kolk vom Schiff aus verfüllt. Die Arbeiten zur Kolkverfüllung gehen nahtlos in den Aufbau der Aufschüttung unter der Hilfsstütze vor Pfeiler D über. Auch hierfür werden die ersten Lagen vom Schiff aus aufgeschüttet, bevor die Arbeiten in KW 16 auch vom Land aus erfolgen.
Parallel laufen Vorbereitungen für das Ausschwimmen der Einhängeträger der beiden verbliebenen Brückenzüge A und B. Dazu laufen Abstimmungen mit mehreren Anbietern der für das Ausfahren erforderlichen Spezialtechnik. Eine Baugrundbewertung wird durchgeführt sowie Berechnungen, wie beispielsweise von Fließgeschwindigkeiten, vorgenommen.
Die Planung für die Fundamente der Kragarmunterstützung sowie weiterer Hilfsstützen wurde dem Prüfingenieur zur Kontrolle vorgelegt.
Kampfmittelsondierung abgeschlossen
Die Arbeiten zur Kampfmittelfreiheit im Bereich der Carolabrücke auf der Altstädter Seite sind abgeschlossen. Die Dresdner Bohrgesellschaft mbH hat das Gebiet auf Kampfmittel untersucht und dabei keine Verdachtsfälle festgestellt. Die Baustraße wurde durch den Einsatz eines Kettenbaggers CAT 326 Schicht um Schicht abtragen und komplett zurückgebaut. Dabei kam ein hydraulischer Anbaumagnet zum Einsatz, an dem Metallteile haften geblieben sind und so untersucht werden konnten.
Die Ergebnisse des Drohnenfluges zur Ortung von Kampfmitteln im Elbbereich, der am Freitag, 28. März , stattgefunden hat, sind ausgewertet. Es wurden keine weiteren Verdachtsfälle festgestellt. Bei der Untersuchung kam eine Drohne zum Einsatz, die mit einer geomagnetischen Mehrkanalsonde ausgestattet war. Tiefbauarbeiten im Gebiet der Carolabrücke werden weiterhin durch einen Experten für Munition- und Kampfmittelräumung begleitet.
Öffnung der Baustraße abgeschlossen
Die Baustraße, die auf der Neustädter Seite errichtetet worden ist, ist geöffnet worden. Hier wurde Material abgetragen, um die Fließgeschwindigkeit in der Elbe zu reduzieren und neue Vertiefungen in der Elbe zu vermeiden. Die dabei entstandene Lücke in der Baustraße wurde mit Auffahrrampen überbrückt.
Rechtsgutachten wird vorgestellt
Ende Februar hatte die Stadtverwaltung ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, um die Gestaltungsspielräume für einen Brückenneubau ohne langwieriges Planverfahren zu klären.
Die Ergebnisse des Gutachtens sollen in einer Sondersitzung des Bauausschusses am Mittwoch, 30. April, vorgestellt werden.