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Hightech im Gartendenkmal

Dresden. Durch den Klimawandel ist der Arbeitsaufwand für Gärtner in letzter Zeit stark angestiegen - ein halbautonomer Gießroboter soll künftig im Pillnitzer Schlosspark helfen.

Der Gießroboter im Einsatz im Pilnitzer Lustgarten.

Der Gießroboter im Einsatz im Pilnitzer Lustgarten.

Bild: Schlösserland Sachsen

Der Prototyp eines halbautonomen Gießroboters ist aktuell für erste Testfahrten im Schlosspark Pillnitz unterwegs. In einer fast dreijährigen Entwicklungsphase haben ihn Projektmitarbeiter der Barkhausen Institut gGmbH und der TU Dresden zusammen mit dem Gärtnerteam aus Pillnitz und Verantwortlichen der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) konzipiert und gebaut.

Durch den Klimawandel ist der Aufwand beim Gießen deutlich gestiegen. Hier setzt der Gießroboter an und wird perspektivisch beim Bewässern von Kübelpflanzen entlasten. Zusammen mit den Gärtnern werden beim Praxistest in den nächsten Wochen alle Funktionen erprobt. »Durch den Klimawandel hat sich unser Aufwand für die gärtnerische Pflege um 25 bis 30 Prozent erhöht. Wir brauchen deshalb innovative Lösungen, um unser Gärtnerteam zu unterstützen und zu entlasten«, so Dr. Claudius Wecke, Leiter des Bereichs Gärten bei der SBG. »Der Gießroboter ist dabei ein besonders spektakulärer Lösungsansatz.«

 

Über den Roboter

 

Für seinen Einsatz im Gartendenkmal musste der Roboter optimal ausgestattet werden. Es galt, auf den Schutz der Wegedecke zu achten, den Besucherverkehr zu berücksichtigen, die Lautstärke gering zu halten sowie Wissen und Erfahrung aus dem Gartenbereich einzubeziehen. Der Roboter arbeitet mit den Gärtnern zusammen und unterstützt sie bei der körperlich schweren Arbeit. Kontrolle und Steuerung des Gerätes liegen dabei in der Hand des Fachpersonals. Die Gartenfachkräfte bedienen es durch ein kleines mobiles Steuerterminal mit Display und Tasten zur Eingabe. Lediglich auf Befehl hin agiert der Roboter autonom – zum Beispiel bei der Tankfahrt für frisches Gießwasser. Der Roboter kann mit seinem Akku bis zu sechs Stunden arbeiten. Mittels Laserscanner ist ein Sicherheitsbereich für ihn fest definiert. Betreten Gäste diesen Bereich, bremst der Roboter und schaltet sich ab.

 

Namen gesucht

 

Aktuell wird im Rahmen eines Wettbewerbes noch ein Name für die beiden Gießroboter in Pillnitz gesucht. Wer kreative oder lustige Ideen hat, kann diese bis zum 17. September per Mail an klimawandel@schloesserland-sachsen.de schicken. Das Gartenteam und das Klimawandel-Projektteam entscheiden dann gemeinsam, wie ihre beiden Gießroboter-Kollegen heißen sollen. Die Namensgeber erhalten zum Dank eine Jahreskarte für den Pillnitzer Schlosspark.


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