Carola Pönisch

Hier sind Einschläge erwünscht

Seit 15 Jahren sorgen die Trommler mit ihren rot-schwarzen Fässern bei vielen Events für Stimmung. Ihre „Musikinstrumente“ sind eigentlich Fässer für Schmierstoffe.
"Blechlawinen"-Musiker Marcel Hauskeller, Elaskon-Geschäftsführer Tobias Schwald und Jenny Wachtel (v.l.) bearbeiten die nagelneuen Fässer mit "Trommelstöcken", die ebenso ungewöhnlich ausfallen wie die Musikinstrumente selbst. Foto: Pönisch

"Blechlawinen"-Musiker Marcel Hauskeller, Elaskon-Geschäftsführer Tobias Schwald und Jenny Wachtel (v.l.) bearbeiten die nagelneuen Fässer mit "Trommelstöcken", die ebenso ungewöhnlich ausfallen wie die Musikinstrumente selbst. Foto: Pönisch

Modenschauen, Stadtfeste, Sportveranstaltungen, private Feiern, die HOPE-Gala am 31. Oktober: Wo immer für Stimmung gesorgt werden soll, ist „Blechlawine“ zur Stelle. Vor 15 Jahren auf einer Party im wahrsten Sinne als Schnapsidee geboren, sind die 24 Trommler mit ihren markanten Fässern inzwischen längst Kult. Dass die „Musikinstrumente“ vor ihrer Umnutzung mit Drahtschmierstoffen und Korrisionsschutzmittel des Dresdner Traditionsunternehmens Elaskon gefüllt waren und vielleicht schon eine halbe Weltreise hinter sich hatten, sieht man ihnen nicht an. „Wir stellen der Gruppe von Anfang an nur sehr gut gebrauchte, mitunter auch neue Fässer zur Verfügung“, sagt Elaskon-Geschäftsführer Tobias Schwald. Pro Jahr müssen immerhin 15 Klangkörper erneuert werden. „Bis zu 50 Auftritte im Jahr und zweimal Probe in der Woche hinterlassen ihre Spuren“, sagt Jenny Wachtel, einer der Gründungsväter der „Blechlawine“. Anders als üblich werden hier die neuen Instrumente erst in den  Proben einer „akustischen Metallbearbeitung“ unterzogen, ehe sie auf der Bühne zum Einsatz kommen, denn „neu klingen sie nach, erzeugen einen störenden Hall“, so Jenny Wachtel.  Deshalb werden die jetzt kürzlich  von Tobias Schwald bereit gestellten Fässer zunächst kräftig bearbeitet, damit sie bei der Performance am Roten Teppich der HOPE-Gala gut klingen. Die Firma Elaskon spendet für das HOPE-Projekt zusätzlich 1.000 Euro. Das Geld  fließt in die Finanzierung von Ärzten und Gesundheitsarbeitern vor Ort in Kapstadt/Südafrika. Über 836.000 Euro sind in den vergangenen zehn Jahren bereits von Dresden aus überwiesen worden, um HIV-positiven Kindern in den Elendsvierteln von Kapstadt zu helfen. Geld, das vor allem durch die jährlichen HOPE-Galas eingenommen wurde, weil alle Künstler ohne Gage auftreten. In diesem Jahr gehört u.a. Harry Belafonte (88) zu den Stars des Abends. Video: Pönisch


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