

Wie teuer eine einzige Zigarette im schlimmsten Fall sein kann, musste im Juli 2016 ein Dresdner Hotelgast schmerzlich erfahren. Der Mann hatte sich trotz Rauchverbot heimlich eine Fluppe angesteckt und danach versucht den Geruch mit Deo zu vernebeln. Nix genützt. Die Brandmeldeanlage sprang trotzdem an und wenig später stand ein kompletter Löschzug vor der Tür. „Das Ganze kam rund 450 Euro“, sagt Dresdens Feuerwehr-Chef Andreas Rümpel. Zu viel Haarspray Einen Monat später übertrieb es die Bewohnerin einer Dresdner Seniorenresidenz mit dem Haarspray dermaßen, dass wieder Fehlalarm ausgelöst wurde. Ein umgefallenes Paket im Elbepark setzte im August erst den benachbarten Pulverfeuerlöscher und dann den Rest der Meldekette in Gang. 2016 gab es 981 Fehlalarme bei Bränden, wovon 752 (2015: 628) durch automatische Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden. Hinzu kamen 506 Fehlalarme bei technischen Hilfeleistungen. Andreas Rümpel sprach in dem Zusammenhang von einer vertretbaren Zahl, Fehlalarme gehören zum Alltag. Drei Dresdner Kliniken und zwei Einkaufszentren füllen die Top-Five in der Fehlalarmliste. Der Spitzenreiter löste 33 Mal aus. „Das liegt an der Größe der jeweiligen Objekte und der damit verbundenen hohen Anzahl an Brandmeldeanlagen“, so Rümpel weiter. Echte Brände Die Zahl der echten Brände ist gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben. 820 Mal (2015: 816) mussten die Männer und Frauen der Dresdner Feuerwehr ausrücken. Die meisten Einsätze konzentrierten sich auf Wohngebäude (301), Müll- und Recyclinganlagen (280) und Büros (127). Auf zwei Fahrgastschiffen war die Dresdner Feuerwehr ebenfalls im Einsatz. Glücklicherweise kam letztes Jahr kein Mensch im Feuer ums Leben. Insgesamt musste die Feuerwehr Dresden im letzten Jahr zu rund 27.600 Einsätzen (2015: 28.760) ausrücke. 77 Prozent davon wurden durch den Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr geleistet. Im Bereich der technischen Hilfeleistungen war insbesondere ein Trend deutlich. „Wir werden immer öfter gerufen bei alltäglichen Notlagen, wie die Wohnungsöffnung, insbesondere bei älteren Menschen“, sagt Rümpel. Derlei Fälle summierten sich im letzten Jahr auf 910 (2015: 772). Seit 2016 werden auch Übergriffe auf die Einsatzkräfte statistisch erfasst. 39 Mal kam es zu Gewaltanwendung gegenüber den Helfern. „Verursacher waren alkoholisierte, drogenabhängige oder psychisch erkrankte Personen", so Rümpel. Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel dankte den haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihre engagierte Arbeit. Bis 2021 sind neue Feuerwehrwachen in den Bereichen Innenstadt/Johannstadt, Prohlis/Reick und Bühlau geplant.