Die Polizeidirektion Dresden hat eine Sequenz des Überwachungsvideos und Fotos der gestohlenen Schmuckstücke veröffentlicht.
Am Montag, 25. November, sind Unbekannte in das Historische Grüne Gewölbe an der Straße Taschenberg eingebrochen und haben aus einer Vitrine hochwertige Schmuckstücke gestohlen.
Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes alarmierten die Dresdner Polizei. Diese leitete daraufhin umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein, an denen unter anderem 16 Funkstreifenwagen beteiligt waren. Gleichzeitig wurden die Bundespolizei sowie angrenzende Polizeidienststellen in die Maßnahmen mit einbezogen. Die Täter konnten bislang nicht ergriffen werden. Die Fahndung dauert an.
Nach einer Untersuchung der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Sachsen haben die Täter zunächst ein Fenstergitter des Gebäudes in Richtung Sophienstraße zerstört. Danach zerstörten sie das dahinterliegende Glaselement und drangen in die Räume ein. Im Anschluss zerstörten sie mit einer Axt eine Vitrine, die im sogenannten Juwelenzimmer stand. In der Folge stahlen sie aus dieser mehrere mit Edelsteinen besetzte Schmuckstücke. In Gänze dauerte die Tat nur wenige Minuten.
Hinweisen zufolge sind die Einbrecher mit einem Audi A6 vom Tatort geflüchtet. Ein baugleiches Fahrzeug wurde später in einer Tiefgarage an der Kötzschenbroder Straße in Brand gesetzt. Der Audi wurde von Kriminalisten untersucht und sichergestellt.
Gleichzeitig gehen die Kriminalisten davon aus, dass der Brand eines Verteilerkastens in der Nähe der Augustusbrücke im Zusammenhang mit dem Einbruch steht. Durch das Feuer fiel in der Umgebung des Tatortes die Straßenbeleuchtung aus.
Vor dem Hintergrund der Geschehnisse hat die Polizeidirektion Dresden eine Sonderkommission ins Leben gerufen. In der Kommission, die den Namen „Epaulette“ trägt, arbeiten aktuell 20 Kriminalisten an der Klärung des Falls.
Im Verlauf des Vormittages werteten Kriminalisten die Aufzeichnungen der Überwachungskameras des Historischen Grünen Gewölbes aus. Auf diesem sind zwei Einbrecher zu sehen (siehe Video). Die Kriminalpolizei geht jedoch davon aus, dass weitere Täter beteiligt waren.
Nach bisherigen Erkenntnissen sind verschiedene Schmuckstücke (siehe Fotos), unter anderem auch eine Epaulette, gestohlen worden.
Die Polizei fragt: Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Straftat gemacht? Wer hat verdächtige Personen am Tatort gesehen? Wer kann Hinweise zum Verbleib der gestohlenen Gegenstände geben? Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen. (ml)
Einen Zusammenschnitt der Pressekonferenz gibt's auf unserer Facebook-Seite.
+++ UPDATE 14.20 Uhr +++
Nach dem Einbruch in das Historische Grüne Gewölbe in der Landeshauptstadt Dresden hat die 20-köpfige Sonderkommission „Epaulette“, unter Leitung des Kriminalrates Olaf Richter (51) in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Dresden die Untersuchungen in dem Fall weiter vorangetrieben.
Im Zuge der Ermittlungen hat sich der Hinweis bestätigt, wonach die Täter mit einem Audi A6 vom Tatort flüchteten und diesen kurze Zeit später in einer Tiefgarage an der Kötzschenbroder Straße in Brand setzten. So fanden die Ermittler Spuren vom Tatort im Wrack des Fahrzeuges. Damit ist auch die Tiefgarage ein Tatort und wurde vorübergehend abgesperrt. Vor diesem Hintergrund werden Kriminalisten auch Befragungen im Umfeld durchführen.
Weiterhin gehen die Kriminalisten davon aus, dass der Brand des Stromverteilerkastens in der Nähe der Augustusbrücke mit dem Einbruch in Verbindung steht. Der Verteilerkasten ist vorsätzlich in Brand gesetzt worden, woraufhin die Straßenbeleuchtung in der Umgebung des Tatortes ausfiel.
Kriminalrat Olaf Richter: „Insgesamt sprechen die Umstände für eine zielgerichtete und vorbereitete Tat.“
Heute Vormittag untersuchten die Spezialisten des Landeskriminalamtes Sachsen nochmals den Tatort. Die Tatortarbeit wird aktuell fortgesetzt.
Eine abschließende Bestandsaufnahme der tatsächlich gestohlenen Schmuckstücke war aufgrund der polizeilichen Tatortarbeit bislang nicht möglich. Diese wird erst nach deren Abschluss von den Verantwortlichen des Historischen Grünen Gewölbes durchgeführt.
In Anlehnung an den gestrigen Tatzeitraum waren heute früh Beamte der Bereitschaftspolizei im Bereich des Tatortes unterwegs und befragten Passanten. In diesem Zusammenhang sprachen Kriminalisten auch bereits mit Gästen eines Hotels in unmittelbarer Tatortnähe. Entscheidende Hinweise ergaben sich aus den Gesprächen bislang nicht.
Aufgrund des gestrigen Zeugenaufrufes sind bei der Dresdner Polizei bislang 91 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese werden nun geprüft. Gleichzeitig hat die Soko „Epaulette“ einen Link auf das Hinweisportal der Polizei aktiviert. Dort können insbesondere auch Bild- und Videohinweise zur Straftat an die Polizei weitergegeben werden.
Das Portal ist unter dem Link
https://sn.hinweisportal.de zu erreichen.
Dahingehend wendet sich die Polizei nochmals an die Bevölkerung und fragt: Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Straftat gemacht? Wer hat verdächtige Personen am Tatort gesehen? (ml)
+++ UPDATE 27. November, 13.30 Uhr +++
Im Zuge der Ermittlungen der Sonderkommission „Epaulette“ verdichten sich die Hinweise, dass vier Täter am Einbruch beteiligt waren. Dies geht aus der Auswertung von vorliegendem Videomaterial hervor.
Die Tatortarbeit gestaltet sich sehr aufwendig. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass die Einbrecher einen Pulverlöscher am Tatort entleerten, um Spuren zu verwischen.
Bislang sind bei der Sonderkommission insgesamt 205 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese werden ausgewertet und priorisiert abgearbeitet.
Im Rahmen der laufenden Ermittlungen werten die Kriminalisten aktuell auch Aufnahmen verschiedenerer Überwachungskameras aus.
(ml)