Die 11 ist die drittstärkste Straßenbahnlinie
Seit Januar können Dresdner in der neuen Schwimmhalle planschen. Früher übernachteten dort noch Straßenbahnen. Jetzt weist auch eine Haltestelle auf die Freizeiteinrichtung hin. Die Stationen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) werden in den meisten Fällen nach Straßen oder Plätzen benannt. „Bei prägnanten Orten, die auch ein öffentliches Interesse hervorrufen, weichen wir von diesem Prinzip auch mal ab“, erklärt DVB-Sprecher Falk Lösch. Beispiele sind solche Haltestellen wie das „Deutsche Hygiene-Museum“, die „Technische Universität“ (früher Fritz-Förster-Platz) oder das „Krankenhaus St. Joseph-Stift“. Zuletzt erfolgte die Umbenennung des Haltepunktes Schäferstraße zum „Koreanischen Platz“. Seit 2005 wurden insgesamt 40 Haltestellen umbenannt, einige davon auch mehrmals. 2008 wurde die Station „Regierungspräsidium“ erst zur „Landesdirektion Dresden“, vier Jahre später zur „Landesdirektion Sachsen“. Die Haltestelle „Neubühlauer Straße“ erhielt erst 2010 diesen Namen, vorher hielt die Bahn dort am „Betriebshof Bühlau“. Ein Jahr danach wurde das Areal an die Stadt verkauft und die alten Wagenhallen abgerissen. Die stationierten Tatra-Züge waren schon 2003 zum letzten Mal ausgerückt, anschließend nutzten die Verkehrsbetriebe die Hallen nur noch für die Unterstellung alter Wagen. 1897 hatte die AG Dresdner Straßenbahn das Grundstück für 60.000 Reichsmark gekauft, kurz darauf verkehrte die erste Bahn vom Waldschlößchen nach Bühlau, ab 1906 als Linie 11. Heute gehört die Streckenführung zwischen Zschertnitz und Bühlau zur drittstärksten Linie der DVB. „An einem Werktag befördern wir mit der Linie 11 rund 36.100 Menschen. Mehr sind es nur auf der Linie 7 (47.400) und der Linie 3 (37.700). Durch die Schwimmhalle hat sich die Zahl der Fahrgäste, die am umbenannten Haltepunkt ein- oder aussteigen, um rund 18 Prozent erhöht, am Wochenende sogar um 45 Prozent. Jetzt nutzen die Haltestelle täglich im Schnitt 990 Personen, sonnabends und sonntags sind es 1200. Bäderchef Matthias Waurick ist mit dem Betrieb der Halle in den ersten Wochen zufrieden. „Bisher kamen seit der Eröffnung etwa 18.000 Besucher, das liegt im Bereich unserer Prognosen zur Wirtschaftlichkeit.“