In Peitz klingt nicht nur der Karpfen gut
Aus einer Idee junger Deutschrockfans hat sich seit 2011 im beschaulichen Drachhausen am Rande des Amtes Peitz mittlerweile eines der größten Festivals dieser Art im Osten entwickelt. Gründer und Chef des Ganzen ist Florian Wenzel. Der 27-jährige BTU-Student erinnert sich: „Die Idee ist bis heute gleich geblieben: Neben bekannten Bands wollten wir auch junge Bands mit dem Festival unterstützen.“ Pfingsten 2016 wird bereits die sechste Auflage des Festivals gefeiert und wie immer packt das ganze Dorf mit an. „Das ist unser großer Bonus. Alle stehen hinter uns und helfen - unentgeltlich. Das macht den Erfolg des Festivals erst möglich“, so Wenzel. Der Erfolg gibt ganz Drachhausen Recht. Im letzten Jahr, als Stargast Heino die Bühne rockte, wurden rund 5.000 Besucher aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz gezählt. Auch für die sechste Auflage läuft der Ticketverkauf prächtig. Zugesagt haben u.a. szenebekannte Bands wie Krawallbrüder, Unantastbar oder Haudegen.
Eine viel längere Tradition der Musik in Peitz genießt die Jazzwerkstatt. 1973 von Peter „Jimi“ Metag (1950-2013) und Ulli Blobel ins Leben gerufen, wurden in den Achtzigern bis zu 3.000 Menschen in Peitz gezählt. Nach der Wende etablierte sich die Reihe als Plattform für Jazz- und Improvisationsmusik neu und Blobel und seine Mitstreiter feiern seit 2011 jährlich ein Festival in der Stadt. Auch bei der Jazzwerkstatt kommen, wie beim Spreewaldrock-Festival, die Fans aus ganz Deutschland und Europa, um den Musiknabel Peitz mit Leben zu füllen. Gefeiert wird das Jazzfestival in diesem Jahr vom 10. bis 12. Juni, bespielt werden wieder verschiedene Orte in der Festungsstadt.
Für den Peitzer Bürgermeister Jörg Krakow (SPD) sind beide Events Jahr für Jahr Pflichtprogramm und bestes Marketing im Sinne seiner Stadt: „Beide Veranstaltungen sind ein wichtiger Aspekt für die Stadt und das Amt. Denn sie erhöhen den Bekanntheitsgrad und locken Leute hierher, die sonst wohl nicht kämen.“
Krakow, selbst Fan handgemachter Musik, wird bei beiden Festivals in diesem Jahr vorbeischauen. „Aufs Spreewaldrock freue ich mich. Da ist die Stimmung immer grandios. Und das Jazzfestival kenne ich ja schon seit meiner Jugend. Da kommen viele tolle Erinnerungen hoch.“