Cottbus: Alles schick, auch draußen
Ja, es gibt sie immer noch, die gute Hausgemeinschaft und zwar am Lindenplatz 27 in Cottbus. Unser Haus ist im Februar 2014 bezugsfertig gewesen und somit sind wir, alle 12 Mietparteien, zur gleichen Zeit eingezogen. Wir wohnen hier an der Spree, unmittelbar am Planetarium, in einer wunderschönen barrierefreien Wohnung. Der Kontakt war untereinander sehr schnell hergestellt, da die meisten aus den gleichen Gründen ihr altes Haus verlassen haben und somit die die Sorgen und Nöte der anderen gut verstehen konnten. Wir haben kurzer Hand den Trockenraum im Keller zu einem Partyraum umfunktioniert, schön ausgeschmückt und so war schon die erste Zusammenkunft geboren. Seitdem ist das Grüßen im Treppenhaus oder ein Plausch Normalität. Inzwischen gibt es regelmäßig Treffen. Einen Anlass finden wir immer. Zur letzten Weihnachtsfeier haben wir unseren Vermieter, die Teichlandstiftung, eingeladen, um auch den Kontakt herzustellen. Seit man sich persönlich kennt, gibt es ein gutes Miteinander. Aber wir feiern nicht nur. So werden kranke oder pflegebedürftige Mitbewohner unterstützt (einkaufen, Fahrten zum Arzt, zum Krankenhaus oder zum Bahnhof sind selbstverständlich). Bei Sterbefällen (die wir leider auch schon hatten) oder Geburten sammelte die Hausgemeinschaft einen Betrag, um die entsprechenden Familien ein wenig zu unterstützen. Das Leeren der Briefkästen bei Abwesenheit ist normal bei uns. Es kommt nicht selten vor, dass wir, wenn die Grünflächenpflegefirma nicht rechtzeitig wässert, wir Mieter, das selbst tun. Und auch das Unkraut beseitigen wir, damit unser Wohnumfeld ordentlich aussieht und wir uns wohlfühlen. An der Straße, direkt vor den Autostellflächen war ein ganz hässlicher, schmaler und nicht gemähter Grünstreifen, der uns sehr geärgert hat. So haben einige von uns zu Hacke und Spaten gegriffen, den alten Rasen entfernt und dort Sträucher und Blumen angepflanzt. Der wird von uns sauber gehalten und gewässert. Nun freuen wir uns und die vorbeigehenden Bürger jeden Tag über den schönen Anblick. Das Grünflächenamt hat sich auch nicht geärgert und sogar selbst besichtigt. Ich denke, dass sind erst einmal genügend Beweise für eine noch gut funktionierende Hausgemeinschaft und wir hoffen natürlich, dass wir die goldene Hausnummer gewinnen.