Deutschland wählt am Sonntag, 26. September, zum 20. Mal einen neuen Bundestag.
Weiter so, Richtungswechsel, große Koalition, Jamaikabündnis – es gibt viele Möglichkeiten, wie sich der neue Bundestag zusammensetzen wird, welche Parteien das Rennen machen und welche Bündnisse geschmiedet werden. Fakt ist: Es bleibt spannend bis zum Schluss, alles ist möglich.
Wahlberechtigt
Über 60 Millionen Menschen in Deutschland sind wahlberechtigt. Sehr viele haben per Briefwahl bereits von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Allein in Dresden gingen bis 17. September im Wahlamt der Stadt etwa 153.000 Briefwahlanträge ein. Neun Tage vor dem Wahltermin entsprach das rund 36 Prozent der insgesamt 424.000 wahlberechtigten Einwohner der Stadt. Zum Vergleich: Zur Landtagswahl 2019 stimmten 122.823 Dresdner per Briefwahl ab, zur Bundestagswahl 2017 waren es 103.445.
Wie wird gewählt?
Wir haben zwei Stimmen: Mit der ersten wählen wir den Kandidaten oder die Kandidatin aus unserem Wahlkreis, der/die uns als Direktkandidat im Bundestag vertreten soll. Mit der Zweitstimme wählen wir die Partei, sie ist die grundsätzlich maßgebliche Stimme für die Sitzverteilung an die Parteien. Überhangmandate entstehen, wenn wenn eine Partei mehr Direktmandate durch Erststimmen in einem Bundesland erringt, als ihr gemäß dem Zweitstimmenergebnis in diesem Bundesland zustünden. Bei der 20. Bundestagswahl wird mit dem Einzug von 800 bis 1.000 Bundestagsabgeordneten gerechnet.
Wahlbeteiligung
Leider geht in Deutschland die Zahl derjenigen, die tatsächlich von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, seit 40 Jahren immer weiter nach unten. Lag die Wahlbeteiligung im Jahr 1972 noch bei 91,1 Prozent, hatte sie ihren historischen Tiefstand bei der Bundestagswahl 2009, als nur 70,8 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gingen. Bei der letzten Bundestagswahl 2017 lag die Wahlbeteiligung immerhin bei 76,2 Prozent.
Wahl-O-Mat
Noch immer stellt sich für viele Wähler die Frage: Wie finde ich eine Partei, mit der ich eine möglichst große Übereinstimmung habe?
Ein zuverlässiger und unkomplizierter Weg ist der
Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Seit 2. September ist er online, auch als kostenlose App für Android und iOS. Hier lassen sich politische Themen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung den Programmen der einzelnen Parteien zuordnen – und am Ende lässt sich ganz gut erkennen, welche Partei den eigenen Vorstellungen am ehesten entspricht. Die 38 Fragen umfassen ein Spektrum von Maut bis Tempolimit, Verteidungsausgaben bis Höhe der Mieten, den vorzeitigen Ausstieg aus der Kohleverstromung ebenso wie die Abschaffung des Rechts auf Familiennachzug bei anerkannten Flüchtlingen. Es geht um die Wahlmöglichkeit ab 16 Jahre, Parteienspenden von Unternehmen, eine generelle zweite Staatsbürgerschaft bis hin zur Frage, ob Bundesbehörden generell gendern sollen.
Das sind die Direktkandidaten der Dresdner Wahlkreise 159, 160 und 155 (Kreis Meißen):
Wahlkreis Dresden IMarkus Reichel, CDU
Rasha Nasr, SPD
Torsten Herbst, FDP
Katja Kipping, Linke
Kassem Taher Saleh, Grüne
Jens Maier, AfD
Weitere Direktkandidaten:
- Robert Küttner (Die PARTEI)
- Stefanie Henkel (PIRATEN)
- Markus Peter Taubert (ÖDP)
- Andrea Ebert (MLPD)
- Canstanze Grottker (dieBasis)
- Janko Vieweg (Bündnis C)
- Robert Ritter (Die Humanisten)
- Marcus Fuchs –Querdenken 351
- Lothar Häupl (UNO-Menschenrecht – FRIEDEN für Alle)
Wahlkreis Dresden II – Bautzen IILars Rohwer, CDU
Stephan Schumann, SPD
Silke Müller, FDP
Silvio Lang, Linke
Merle Spellerberg, Grüne
Andreas Harlaß, AfD
Weitere Direktkandidaten:
- Charlotte Brock (Die PARTEI)
- Korvin Lemke (FREIE WÄHLER)
- Anne Herpertz (PIRATEN)
- Florian Busch (ÖDP)
- Günter Slave (MLPD)
- Anke Althoff (dieBasis)
- Andreas Kabus (Partei für Gesundheitsforschung)
- Michael Gründler (BüSo)
- Frank Hannig Direktkandidat
- Jens Düvelshaupt (#KLIMAfirst)
Wahlkreis Meißen (155) Sebastian Fischer, CDU
Stephanie Dzeyk, SPD
Johannes Schmidt-Ramos, FDP
Markus Pohle, Linke
Karin Beese, Grüne
Barbara Lenk, AfD
Weitere Kandidaten
- Theresa Bergmann (Die PARTEI)
- André Langerfeld (Freie Wähler)
- Steffen Frank Förster (ÖDP)
- Maik Hokke (dieBasis)
- Uwe Enge (LKR)
So wurde 2017 gewählt CDU 26,8 % – (2013: 34,1 %)
SPD 20,5 % – (2013: 25,7 %)
AfD 12,6 % – (2013: 4,7 %)
FDP 10,7 % – (2013: 4,8 %)
Linke 9,2 % – (2013: 8,6 %)
Grüne 8,9 % – (2013: 8,4 %)