

Insgesamt 275 Einsätze absolvierte die Freiwillige Feuerwehr Spremberg im Jahr 2022. Damit war es ein Rekordjahr, so der Stadtwehrführer. Zum Vergleich: Für das Jahr 2021 stehen 213 Alarmierungen in der Statistik. Mehr Einsätze gab es 2022 in allen Bereichen. Brände sorgten für 109 Alarmierungen, 21 mehr als im Vorjahr. Technische Hilfe der Feuerwehr wurde 131 Mal benötigt, außerdem gab es 35 Notfalleinsätze. Einfacher geworden ist die Arbeit für die Spremberger Feuerwehr in den vergangenen Jahren nicht. »Nicht immer waren es Brände oder Unfälle«, so der Stadtwehrführer. Die Relationen haben sich geändert. »Mittlerweile machen wir alles«, so Frank Balkow. So mussten Türen geöffnet und Tragehilfe für den Rettungsdienst geleistet werden. Aber, ob wirklich jede Alarmierung notwendig ist, das fragen sich die Kameraden bei manchen Einsätzen. »Die wenigsten Menschen wissen wahrscheinlich, dass wir das alles ehrenamtlich machen«, so Frank Balkow. Spremberg hat keine Berufsfeuerwehr, die Männer und Frauen haben alle einen anderen Job. »Menschen nach Unfällen retten, das gehört zu den Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr Spremberg, dafür sind wir ausgebildet. Dazu gehört für uns auch der Klassiker, wenn Leute anrufen und eine Katze auf einen Baum sitzt und nicht mehr runterkommt. Das kam erst im vergangenen Jahr in der Heinrichstraße vor. Das sorgt für zusätzliche Arbeit, aber das machen wir. Tiernotrettungen sind zwar seltener«, so Balkow, dafür werden wir aber auch ab und an in Wohnungen oder Kellern gerufen, wenn da fünf Zentimeter das Wasser hochsteht. Wir verfügen über keine Nasssauger«, so der Wehrführer. Manche Menschen sollten doch schon etwas genauer überlegen, wann man einen Notruf wähle. Frank Balkow sagt: »Wir fahren lieber einmal öfter los, auch wenn sich vor Ort dann rausstellt, dass die Gefahrenlage gar nicht so schlimm ist«. In manchen Fällen ist die Lagesituation auch schwer einzuschätzen, denn was genau passiert ist, das erfahren die Feuerwehrleute auch erst vor Ort. Eine solche Situation gab es erst vor einigen Tagen als ein Brand gemeldet wurde. Auf dem Weg zur Einsatzstelle erfuhren die Kameraden, dass das Objekt das Kaufland ist. Zum Glück musste niemand evakuiert werden, der samstägliche Familieneinkauf nicht unterbrochen werden. Es brannte ein Restmüll-Container samt einer Presse, was die Feuerwehr schnell unter Kontrolle hatte. »Auch das Thema »,Gewalt gegenüber Feuerwehrleuten« hält sich in unserer Region in Grenzen«, sagt Balkow. Zustände wie in Berlin oder in anderen großen Städten, wo Einsatzkräfte in der Silvesternacht mit Böllern angegriffen wurden habe man in Spremberg nicht. Im Jahr 2022 seien es wenige Vorfälle gewesen, die ein Eingreifen der Polizei nötig machten. Menschen, die am Einsatzort mit ihren Smartphones filmen, erfordern manchmal die Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte, da werden Absperrungen einfach ignoriert. Mit denen wird geredet, werden manche zu penetrant kümmert sich die Polizei darum. Ansonsten klappe es in Spremberg alles sehr gut, auch wenn die Feuerwehr selten ein Dankeschön zu hören bekommt.