Geschichte der Tuchmacher im Fokus
Am 24. April lädt der
118. Geschichtsstammtisch zur Buchlesung ein.
Unter dem Titel »Die Macher der Tuche« liest Ina Brink aus ihrem Werk über die traditionsreiche Tuchfabrik Gebr. Brink. Ihr Vater Ulrich Brink wird als Zeitzeuge anwesend sein.
Dany Dawid
Forst. Frau Brink, am vergangenen Donnerstag ist ihr Buch »Die Macher der Tuche« erschienen. worum geht es in dem Buch?
Es geht um die Menschen hinter der Textilproduktion, die Generationen lang das Handwerk in Forst prägten.
In meinem Buch verwebe ich persönliche Erinnerungen mit historischen Fakten und nehme die Leser mit auf eine Reise durch die Zeit, von den Anfängen der Tuchproduktion bis zu den Blütezeiten im 19. und 20. Jahrhundert.
Was hat Sie dazu inspiriert, über die Tuchmacherei in Forst zu schreiben?
Schon im Jahr 2003 habe ich mich mit der einstigen Tuchfabrik meines Großvaters beschäftigt. Aus Interesse habe ich mich dann auch mit Stoffen auseinandergesetzt, das Schneiderhandwerk erlernt und mich intensiv mit Textilien und Materialien befasst. Dabei habe ich gemerkt, dass der heutige Fast-Fashion-Trend dem alten Handwerk ein Stück weit entgegensteht. Früher war ein Stück Tuch aufwendig hergestellt und dementsprechend kostbar. Das brachte mich zu der Frage: Was ist eigentlich geschehen, dass wir die Wertschätzung für Kleidung und für diese handwerkliche Arbeit verloren haben. Dann habe ich mich gefragt, wie es eigentlich meinem Vater und meinem Großvater erging. So kam es zu der Idee, dass ich diese Geschichte niederschreiben wollte. Im Zuge dessen habe ich gemerkt, dass es zwar viele Berichte über die Tuchindustrie in Forst gibt, aber keine einzige Geschichte, die eine Tuchmacherfamilie dahinter beschreibt, mit dem was sie erlebt hat und welche zeitgeschichtlichen und politischen Ereignisse sie geprägt haben.
Welche Bedeutung hat die Stadt Forst für Sie persönlich?
Forst ist für mich weit mehr als nur der Schauplatz meines Buches. Ich bin in Forst geboren und aufgewachsen. Es ist der Ort, an dem meine Familie über Generationen hinweg gelebt und gearbeitet hat. Die Geschichte dieser Stadt ist eng mit der Tuchindustrie verknüpft und damit auch mit meiner eigenen Geschichte.
Welche historischen Recherchen haben Sie für das Buch durchgeführt?
Ich habe zahlreiche historische Quellen gesichtet, alte Dokumente und Archivmaterial durchforstet und Gespräche mit meinem Vater sowie meinem Onkel geführt. Besonders spannend war es, persönliche Aufzeichnungen meiner Familie mit offiziellen Berichten zu vergleichen, um ein möglichst authentisches Bild zu zeichnen.
Haben Sie durch das Schreiben des Buches neue Erkenntnisse über Ihre eigene Familiengeschichte gewonnen?
Absolut. Beim Durchforsten alter Dokumente und Erzählungen bin ich auf viele Details gestoßen, die mir vorher nicht bewusst waren. Manche Dinge, die mir als Kind erzählt wurden, habe ich jetzt aus einer neuen, historisch fundierten Perspektive betrachtet.
Wie lange haben Sie an dem Buch gearbeitet?
Mehrere Jahre. Von der ersten Idee bis zur finalen Veröffentlichung war es ein langer Weg, vor allem wegen der aufwendigen Recherche. Ich habe nicht nur die Texte selbst geschrieben, sondern auch den gesamten Buchsatz gestaltet sowie die Auswahl und Aufbereitung der Fotos eigenständig übernommen. Jedes Detail lag in meiner Hand. Das war eine große Herausforderung, aber auch eine Herzensangelegenheit für mich.

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