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Auftakt für Telemedizin in Guben

Guben. In der Neißestadt beginnt ein neues Kapitel der medizinischen Versorgung: Das Naëmi-Wilke-Stift will noch im März mit der Telemedizin starten. Rund 50 Mitarbeitende ließen sich jetzt dafür schulen.
Auftaktschulung für die Telemedizin in Guben.

Auftaktschulung für die Telemedizin in Guben.

Bild: Naëmi-Wilke-Stift

Die »Docs in Clouds«, vertreten durch Professor Michael Czaplik und Felix Helmert, aus Aachen stellten den Mitarbeitern des Naëmi-Wilke-Stiftes die praktischen Möglichkeiten der telemedizinischen Versorgung vor und schulten sie im Umgang mit den Geräten und Anwendungen. Das Naëmi-Wilke-Stift plant den Start der telemedizinischen Versorgung schon in diesem Monat, Ende des Jahres soll die Anwendung so selbstverständlich sein wie ein Telefonat.

 

So funktioniert die Telemedizin

Die Telemedizin dient dazu, Arzt und Patienten zusammenzubringen – auch wenn der Arzt nicht vor Ort ist. Entwickelt wurden dazu zwei Geräte: eine Art Visitenwagen und ein praktisch zu transportierender Koffer. Beides ist mit verschiedenen digital vernetzten medizinischen Geräten zur apparativen Diagnostik ausgestattet. Eine medizinische Fachkraft kann damit zahlreiche medizinische Parameter erheben und in Echtzeit an den Telearzt am anderen Ende der Übertragungsleitung übermitteln. Dieser kann sich direkt per Monitor mit dem Patienten und dem anfragenden Kollegen austauschen.

»Es ist ein anderer Kontakt, als den, den man kennt«, erklärt Prof. Czaplik, »man kann den Patienten nicht selbst anfassen, aber dafür in Sekundenschnelle zur Verfügung stehen und auf sämtliche relevante Daten zurückgreifen.«

 

Testphase beginnt am 20. März

In einer ersten Testphase am Naëmi-Wilke-Stift ab dem 20. März werden sich die Hintergrundärzte ins Haus zuschalten können, um die Ärzte im Haus zu unterstützen. Dies ist eine neue Qualität, die es ermöglicht, Spezialisten wie zum Beispiel Kardiologen oder spezielle Orthopäden auch in kleinen Krankenhäusern rund um die Uhr zum Einsatz kommen zu lassen.

 

Televisite ist vielseitig einsetzbar

Von Aachen aus, wo das System entwickelt wurde und sich bewährt hat, wurde es bereits in mehrere Bundesländer sowie ins Ausland überführt. Es erspart beispielsweise dem betagten Pflegeheimbewohner oftmals einen Krankenhausaufenthalt, was besonders für demente Patienten eine große Erleichterung ist. Aber auch andere Einrichtungen, wie beispielsweise die Palliativversorgung und die allgemeine haus- und fachärztliche Versorgung in der Häuslichkeit, profitieren von sogenannten Televisiten.


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