Auftakt für Telemedizin in Guben
So funktioniert die Telemedizin
Die Telemedizin dient dazu, Arzt und Patienten zusammenzubringen – auch wenn der Arzt nicht vor Ort ist. Entwickelt wurden dazu zwei Geräte: eine Art Visitenwagen und ein praktisch zu transportierender Koffer. Beides ist mit verschiedenen digital vernetzten medizinischen Geräten zur apparativen Diagnostik ausgestattet. Eine medizinische Fachkraft kann damit zahlreiche medizinische Parameter erheben und in Echtzeit an den Telearzt am anderen Ende der Übertragungsleitung übermitteln. Dieser kann sich direkt per Monitor mit dem Patienten und dem anfragenden Kollegen austauschen.
»Es ist ein anderer Kontakt, als den, den man kennt«, erklärt Prof. Czaplik, »man kann den Patienten nicht selbst anfassen, aber dafür in Sekundenschnelle zur Verfügung stehen und auf sämtliche relevante Daten zurückgreifen.«
Testphase beginnt am 20. März
In einer ersten Testphase am Naëmi-Wilke-Stift ab dem 20. März werden sich die Hintergrundärzte ins Haus zuschalten können, um die Ärzte im Haus zu unterstützen. Dies ist eine neue Qualität, die es ermöglicht, Spezialisten wie zum Beispiel Kardiologen oder spezielle Orthopäden auch in kleinen Krankenhäusern rund um die Uhr zum Einsatz kommen zu lassen.
Televisite ist vielseitig einsetzbar
Von Aachen aus, wo das System entwickelt wurde und sich bewährt hat, wurde es bereits in mehrere Bundesländer sowie ins Ausland überführt. Es erspart beispielsweise dem betagten Pflegeheimbewohner oftmals einen Krankenhausaufenthalt, was besonders für demente Patienten eine große Erleichterung ist. Aber auch andere Einrichtungen, wie beispielsweise die Palliativversorgung und die allgemeine haus- und fachärztliche Versorgung in der Häuslichkeit, profitieren von sogenannten Televisiten.