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Spuk auf Schloss Kuckuckstein

Liebstadt. Das Zauberschloss Kuckuckstein wird am 29. und 30. Oktober zum Spukschloss - hier treiben schaurige Fratzen, tanzende Geister und scheuselnde Hexen ihr Unwesen.

Nick (11) hat sich als Zombie-Killer verkleidet, Anika (12) geht als weiße Frau. Gemeinsam posieren sie mit dem Sensenmann vor dem mystisch angeleuchteten Schloss Kuckuckstein.

Nick (11) hat sich als Zombie-Killer verkleidet, Anika (12) geht als weiße Frau. Gemeinsam posieren sie mit dem Sensenmann vor dem mystisch angeleuchteten Schloss Kuckuckstein.

Bild: Daniel Förster

Dem Schloss Kuckuckstein in Liebstadt steht Gruseliges und Mystisches bevor. Auch wenn eine Zeitlang ein Gespenst, das aus der Falltür kam, die Besucher erschreckte, wird das als Zauberschloss bekannte historische Gemäuer am 29. und 30. Oktober erstmals zum wahrhaft richtigen Geisterschloss. Anstatt "Zauber auf Schloss Kuckuckstein", wie sich die dort gedrehte Fernseh-Sendung von 1985 bis 1991 mit dem bekannten Magier Peter Kersten nannte, heißt es auf dem ehemaligen Sitz der Herren von Bünau und von Carlowitz nun an zwei Tagen jeweils ab 14 Uhr "Spuk auf Schloss Kuckuckstein".

Das "einzigartige Ambiente" dieser mittelalterlichen Anlage, auf der einst Raubritter hausten und Freimaurer quartierten, biete sich für extravagante Veranstaltungen anlässlich Halloween geradezu an, sagt Schlossherr Jens Höhnel. Mit seinem Verein "Schwarzes Kleeblatt" und großer Unterstützung aus seiner Familie ist der Unternehmer seit einiger Zeit dabei, Kuckuckstein schrittweise wieder zu einem Schmuckstück zu machen. Was den Spuk am Wochenende betrifft, bekommt er große Unterstützung von einer privaten Initiative. Leuten, die vor einigen Jahren das Geisterhaus Pirna ins Leben riefen.

Spuren der Vergangenheit seien auf dem Anwesen hoch über dem Seidewitztal besonders zu spüren. "Gelegentlich spukt es tatsächlich auf Kuckuckstein", berichtet Jens Höhnel. Während des Halloween-Wochenendes rechnet der 58-Jährige jedoch ganz fest "mit besonders vielen lieben Geistern und mystischen Momenten". Ein Team aus zahlreichen fleißigen Helfern und Darstellern aus Nah und Fern wird "für Begeisterung und viele Überraschungen" sorgen, kündigt der Schlossherr an. Kinder und Jugendliche aus Liebstadt unterstützen - durch die Betreuung und Hilfe eines Gemeinderates - die Erwachsenen. Die jungen Leute haben unter anderem geholfen, Utensilien und Dekorationen zu basteln und schlüpfen, wie beispielsweise Nick (11) und Anika (12), zu den Gruselnächten selbst in schaurige Kostüme. Alle Akteure versprechen auf Kuckuckstein ein Gruselerlebnis.

 

Von der Motto-Party zum Halloween-Spuk

 

Für den gesamten Spuk hält Initiatorin Cindy Franz die Fäden in der Hand. "Ich habe früher schon gerne Motto-Partys organisiert, erst zum Fasching und später zu Halloween", erzählt die 47-Jährige, die es vor einigen Jahren aus Potsdam nach Pirna verschlagen hat. "Da ich am 1. November Geburtstag habe und gerne mit Freunden feiere, lag es irgendwann auf der Hand und alle, die mir zugetan waren, waren dabei. Liebstadt mit seinem Schloss Kuckuckstein ist ein sehr schöner mystischer Ort, jedoch noch im Dornröschenschlaf", sagt Cindy Franz. Damit auch Leute ohne Auto die Veranstaltung erleben können, hat sie extra einen Geister-Shuttlebus organisiert. Der fährt ab Pirna, Berggießhübel und Bad Gottleuba im Pendelverkehr.

Diejenigen, die am Spuk-Wochenende zum Schloss Kuckuckstein kommen, dürfen einiges erwarten. Von außen wird der einst herrschaftliche Sitz illuminiert und stimmungsvoll beleuchtet. Bei zahlreichen Effekten aus Licht, Ton und Nebel sowie umherwandelnden Erscheinungen und Gespenstern darf sich Klein und Groß (geeignet ab sieben Jahren) in aufwendig dekorierten Schlossräumen und -kellern und sogar auf einem "Friedhof" davor ausgiebig gruseln. Zudem ist es ausdrücklich erwünscht, dass Besucher verleidet erscheinen.

Was dieses Wochenende auf Kuckuckstein am Gruseligsten ist, dürfe jeder für selbst entscheiden, so Cindy Franz. "Ich finde unseren ‚Saal der Seelen', den ‚Kerker' und auch das ‚Haus der Dämonen' sehr gelungen." Sie selbst will in dem Treiben als böser Harlekin auftauchen. "Der passt, glaube ich, ganz gut zum Schloss." Und zugegeben, auch wenn sie mit ihrem Team das schaurige Szenario ausgetüftelt hat, sei auch sie nicht davor gefeit, selbst zu erschrecken. "Alles, was unerwartet aus einer dunklen Ecke kommt, würde mich wahrscheinlich auch zusammenzucken lassen", sagt sie.


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