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»Schwanhilde« zieht nach Graupa

Graupa. Der Richard-Wagner-Ort hat nach zehn Jahren endlich wieder ein lebendiges Wappentier. Ab sofort zieht eine junge Schwanendame ihre Kreise auf dem Teich des Jagdschlosses.
Pechvogel im Glück: Die gesund gepflegte »Schwanhilde« wird auf den Teich entlassen.

Pechvogel im Glück: Die gesund gepflegte »Schwanhilde« wird auf den Teich entlassen.

Bild: Daniel Förster

Der Richard-Wagner-Ort Graupa hat nach mehr als zehn Jahren wieder ein lebendiges Wappentier – einen Schwan. Oder besser gesagt: eine Schwanendame. Diese wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag 2022 nach einem Unfall an der Wasserskianlage Dresden-Leuben von der Feuerwehr gerettet und über Monate in einer Wildvogelauffangstation aufgepäppelt. Nun erhielt die etwa ein Jahr alte Schwanendame den Namen »Schwanhilde« und wurde auf dem Teich des Jagdschlosses freigelassen. Nach seinem Unfall ist der Jungschwan leider flugunfähig, aber er darf – wenn auch eingeschränkt – wieder in der Natur leben. Die beiden Graupaer André Rennau (56) vom Verein Pro Graupa und Ulrich Schmidt (71) wollen sich fortan um das Tier kümmern, das in dem neu gebauten Gehege und auf dem Schlossteich lebt. Ihr Wunsch ist es, dass »Schwanhilde« bald einen Partner bekommt.

»Schwanhildes« Entlassung in ihr neues Zuhause wurde von zahlreichen Gästen gefeiert. Darunter auch Richard Wagner alias Musikwissenschaftler Christian Mühne, der sie taufte. »Schwanhilde ist eine Schwanenjungfrau, die in der unvollendeten Oper Richard Wagners von Wieland dem Schmied gerettet wird«, erklärt Ortsvorsteher Gernot Heerde, wie es zu ihrem Namen kam.

 

Schwäne haben lange Tradition in Graupa

 

Auf dem Teich vor dem Jagdschloss Graupa werden seit 1933 Schwäne gehalten. Zuletzt wurden 2011 zwei Jungschwäne hier ausgesetzt. Die Tiere residierten jedoch nur für eine kurze Zeit hier. Das Männchen verstarb bereits im Winter 2011, das Weibchen verlor im Sommer 2013 ihr Leben. Damit war Graupa zehn Jahre lang ohne ein lebendiges Wappentier.

Nachdem 2022 ein neues Gehege für die Schwäne errichtet wurde, können die Tiere hier nun artgerecht gehalten werden.

 

Der Schwan als Wappentier

 

Der Schwan gehört seit 1933 in das Wappen von Graupa. Nachdem am 31. Mai desselben Jahres die Gemeindevertreter von Groß-, Klein- und Neugraupa beschlossen, zur Gemeinde Graupa zusammenzugehen, wurde nach einem adäquaten Wappen gesucht. Angelehnt an den Besuch des Komponisten Richard Wagners im Jahr 1846 in Graupa fiel die Wahl auf den Schwan. Das Tier spielt in seiner Oper Lohengrin, zu der Wagner in Graupa Entwurfsskizzen anfertigte, eine große Rolle.


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