R. Rink

Neue, moderne Wohnungen für den Sonnenstein

Pirna. Die Städtische Wohnungsgesellschaft Pirna saniert in Sonnenstein, gefördert durch den Freistaat, mehrere Objekte. Staatsminister Thomas Schmidt machte sich vor Ort ein Bild davon.

Der Sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt (CDU) besuchte am 29. Februar die Städtische Wohnungsgesellschaft Pirna mbH (WGP). Dabei erläuterten die WGP-Geschäftsführer Jürgen Scheible und Dirk Perner die künftigen Renovierungs- und Bauvorhaben im Stadtteil Sonnenstein. Hier, wo sich mit rund 3000 Wohnungen mehr als die Hälfte des Wohnungsbestandes der kommunalen Wohnungsgesellschaft befinden, werden in den nächsten Jahren umfassende Investitionen in die Wohnungsbestände vorgenommen. Auf einem Rundgang durch den Stadtteil ließ sich der Staatminister die drei geplanten Projekte der WGP erklären. "Wir als kommunale und sozialorientierte Wohnungsgesellschaft sind ein Garant für die Wahrung des sozialen Friedens", ist sich Jürgen Scheible sicher.

Konkret sollen der 17-Geschosser am Varkausring 1a und der 11-Geschosser auf der Remscheider Straße 22-27, von Grund auf und im bewohnten Zustand saniert werden. Ein anderer 17-Geschosser, am Varkausring 2a, soll dagegen komplett zurückgebaut werden. Als Gründe werden hier unter anderem der schlechte Gebäudezustand und der hohe Leerstand genannt. Eines der Hauptziele bei der Sanierung der Objekte ist die Schaffung von attraktivem und zeitgemäßem Wohnraum durch die Auflösung der homogenen Wohnungsstruktur. Die im Überfluss vorhandenen Einraumwohnungen sollen in Zwei- und Dreiraumwohnungen umgewandelt werden und damit auch jede Wohnung mit einem Balkon ausgestattet werden. Weitere wichtige Aspekte der Sanierung sind die Schaffung von Barrierefreiheit, die energetische Sanierung und die Erneuerung von Wasser- und Abwasserleitungen. Auch die Eingangssituation in die Gebäude soll verbessert werden.

Größtes WGP-Projekt seit 20 Jahren

Das Bauvorhaben ist das größte WGP-Projekt seit 20 Jahren. Mit der Sanierung soll nach Möglichkeiten schon 2025 begonnen werden. Die WGP erhofft sich mit Aufwertung der Wohnungen, den Sonnenstein auch für neue Mieter attraktiv zu machen. Aus eigenen Mitteln sind die Sanierungen als städtische Wohnungsgesellschaft aber nicht stemmbar. Ermöglicht werden die Investitionen daher durch Fördermittel auf Basis der Förderrichtlinie preisgünstiger Mietwohnraum. Damit sollen Regionen gefördert werden, in denen die hohen Baupreise nicht in Mietpreise umgesetzt werden. "Die Lösung ist die Entwicklung peripherer Räume und nicht der Eingriff in die Wohnungsmärkte", sagte Schmidt, der hier im Umland von Dresden einen dieser Räume vorfand. "Wir hoffen auf eine Verstetigung der Förderungsprogramme," sagte der WGP-Geschäftsführer Jürgen Scheible. Nur so kann ein hohes Maß an Planungs- und Rechtssicherheit für die Umsetzung anstehender Projekte erreicht werden.

Förderung des Wohnungsbaus

Der Besuch des Staatsministers diente auch zur Erläuterung der Schwerpunkte der aktuellen sächsischen Förderpolitik. So wird der Freistaat die Mittel für den Wohnungsbau deutlich erhöhen. Im Jahr 2024 werden rund 73 Millionen Euro zusätzlich für den Sozialwohnungsbau und die Schaffung von Wohnungseigentum zur Verfügung gestellt. "Die höhere Mittelausstattung trägt dazu bei, dass wieder mehr gebaut werden kann. Die Branche ist im vergangenen Jahr in eine sehr schwierige Situation geraten, weil das Baugeschehen wegen hoher Kosten, hoher Zinsen und hoher Standards immer mehr zum Erliegen gekommen ist", so der Minister. Für die Eigentumsförderung werden in diesem Jahr 105 Millionen, und damit 26 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr, zur Verfügung gestellt. Über diese Fördermittel werden unter anderem zinsgünstige Kredite für Familien angeboten. Ab April werden zudem Haushalte ohne Kinder über die Förderrichtlinie Wohneigentum ländlicher Raum, also außerhalb von Chemnitz, Dresden und Leipzig beim Kauf von Wohneigentum und bei der Sanierung von vorhandenem Wohneigentum unterstützt.

Die Schaffung von Sozialwohnungen wird in diesem Jahr mit rund 187 Millionen Euro unterstützt. Das sind 47 Millionen Euro mehr als die 2023 bewilligten Mittel. Darunter fällt auch die Sanierung bestehender Wohnungen, welche dann im Ergebnis als Sozialwohnungen vermietet werden. Bereits im vergangenen Jahr wurden die Fördersätze an die gestiegenen Baukosten angepasst und um rund 20 Prozent erhöht und eine Klimakomponente mit besonders attraktiven Konditionen für Sanierungen eingeführt, mit denen der Standard "Effizienzhaus 85" erreicht wird.


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