![Landrat Michael Geisler (re.) dankte den ehrenamtlichen Schöffen für ihr Engagement im zurückliegenden Jahr.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/902/365902/365902_2024-12-10-ehrung-schoeffen-s.jpg?_=1734390360&w=236&a=1.5&f=inside)
![Landrat Michael Geisler (re.) dankte den ehrenamtlichen Schöffen für ihr Engagement im zurückliegenden Jahr.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/902/365902/365902_2024-12-10-ehrung-schoeffen-s.jpg?_=1734390360&w=236&a=1.5&f=inside)
Die WochenKurier-Spendenkampagne für Daniel Näther (36) aus Pirna, der seit einem Verkehrsunfall als Jugendlicher schwerbeschädigt ist, hat dankenswerter Weise schon viele Unterstützer gefunden. Von der Kampagne erfuhr auch der vierfache Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich aus Pirna: »Ich habe es tatsächlich im WochenKurier gelesen und von Daniels Papa erfahren, den ich schon seit vielen Jahren kenne.« Daraufhin wollte Francesco, der von seinen Freunden und engen Gefährten »Franz« genannt wird, unbedingt Spenden, um eine Delfintherapie für Daniel zu ermöglichen.
Seit Unfall 2005 schwerbeschädigt
Am 1. November 2005 wurde der damals 18-jährige Daniel mit seinem Fahrrad auf der Königsteiner Straße in Pirna, in Höhe der Fußgängerampel gegenüber von Sport Wolf, von einem Lkw mit Anhänger erfasst. Dabei erlitt er schwerste Kopfverletzungen und musste zu einer Not-Operation in die Dresdner Uniklinik geflogen werden, wo er fast einem Monat lang auf der Intensivstation im künstlichen Koma lag. Im Anschluss folgte eine achtmonatige Reha in Kreischa, bei der er alles neu lernen musste – von Schlucken über Reden und Laufen. Der zu 100 Prozent schwerbeschädigte Junge musste von nun an 24 Stunden am Tag betreut werden, was für seine Eltern eine große Belastung bedeutet.
Im Jahr 2009 sammelte eine Pirnaer Wochenzeitung Spenden, um eine Delfintherapie für Daniel zu unterstützen. Diese Therapie, die im türkischen Kemer stattfand, half dem jungen Mann bei seinem Heilungsprozess und führte dazu, dass Daniel einen deutlichen Schub erfuhr. Schon während der Therapie lebte er richtig auf, redete mehr, wurde aktiver und agiler. Delfine können durch Ultraschall-Laute mittels eines Röntgenbildes »sehen« und damit Tumore, Luxationen, Entzündungen und andere Anomalien verorten und darauf reagieren. Dadurch können psychische und physische Entspannungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Selbstständigkeit, Motorik und Ausdrucksfähigkeit positiv beeinflusst werden.
Vom damaligen Unfall erfuhr Francesco schon im Jugendalter von einem Freund, der in die Parallelklasse Daniels ging. Aber erst im Jahr 2015, als Daniels Vater die Elektrik in Francescos Haus installierte, erfuhr der Bob-Champion, dass es sich bei dem Schwerverunfallten um den Sohn von Jens Näther handelte. Seither ist Francesco mit Daniels Familie verbunden, privat und auch sportlich. So unterstützt Jens Näther das Bob-Team Friedrich und reist zu etlichen Bob-Wettkämpfen. Auch Daniel ist ein großer Fan des Rekord-Olympiasiegers aus Pirna, schaut etliche Rennen und besuchte am 17. Februar 2024 sogar den Wettkampf im Altenberg, wo er Franz zujubelte. Seinen Rollstuhl ziert sogar ein Fan-Aufdruck des Bob-Champs aus Pirna.
Francesco unterstützt soziale Projekte
Francesco Friedrich engagiert sich schon seit vielen Jahren für soziale Projekte. »Warum soll ich nicht helfen, wenn ich helfen kann?«, ist das Motto des prominenten Sportlers aus Pirna. So ist er Botschafter der Stiftung KinderHerz, wirbt für die Kinderkrebshilfe und unterstützt die Schulranzen-Aktion für bedürftige Kinder. »Ich habe selber Kinder und daher ist es mir sehr wichtig, Kinder, die Hilfe brauchen, auch zu unterstützen,« sagt Friedrich.
Am 6. Dezember, mitten im Bob-Weltcup auf seiner Heimbahn in Altenberg (3. bis 8. Dezember), besuchte Franz die Familie Näther in Pirna-Jessen, um sich über den Gesundheitszustand von Daniel zu informieren und eine großzügige Spende zu übergeben. Daniel war ganz begeistert, seinen Sporthelden persönlich zu treffen, um ihm einen Tag später schon wieder vor dem Fernsehgerät zuzujubeln. Auf der Heimbahn zeigte der Bob-Gigant dann sein ganzes Können und konnte mit seinem neuen Anschieber Simon Wulff einen Startrekord beim Sieg in seinem 100. Rennen im Zweierbob einfahren.
Zweckgebundene Spenden sind über das Spendenkonto des ASB OV Königstein / Pirna e.V. bei der Volksbank Pirna eG unter Verwendungszweck »Delfintherapie«; IBAN: DE34 8506 0000 1040 9260 86; BIC: GENODEF1PR2 möglich