D. Förster/ck

Ein Naturschauspiel im Frühling

Hohnstein/Stolpen. In der Sächsischen Schweiz sprießen unzählige Märzenbecher und laden Wanderer ein. Die Märzenbecherwiesen rings um das Polenztal gehören zu den größten wilden Vorkommen in Deutschland.
Märzenbecher im Polenztal bei Hohnstein.

Märzenbecher im Polenztal bei Hohnstein.

Bild: Daniel Förster

In der Region um Hohnstein und Stolpen sprießen unzählige Märzenbecher. In Tallagen stehen sie noch nicht überall in voller Blüte, aber oberhalb treten sie, zum Teil früher als in anderen Jahren, dennoch an vielen Stellen recht üppig auf. So hat das Naturschauspiel längst auf den Wiesen im Stolpener Stadtteil Langenwolmsdorf begonnen. Ausgedehnte Märzenbecher-Teppiche sind im Oberdorf nahe dem Kunsthandwerkerhaus und auf den Wiesen entlang des Langenwolmsdorfer Bachs gewachsen. Auch in den über dem Polenztal liegenden Ortschaften wie ringsum Cunnersdorf, Ehrenberg, Heeselicht - wo sich die Märzenbecher immer mehr auch in Gärten und Grundstücken ausbreiten - an der Knochenmühle, entlang des Wanderweges zwischen Wartenbergstraße / Gasthaus Polenztal und der Waltersdorfer Mühle und an der Scheibenmühle können Ausflügler mittlerweile Frühlings-Knotenblumen (Leucojum vernum) bewundern. Nur im Polenztal mit seinen feuchten Naturwiesen entlang des Baches brauchen die großen Schneeglöckchen etwas mehr Zeit und tauchen noch spärlich auf.
 
Auch wenn in den vergangenen Tagen und Wochen fleißig gearbeitet wurde, um im Wald kaputte Wege nach den Februar-Stürmen und Borkenkäfer-einschlag sicherer zu machen, ist eine Wanderung im Polenztal nicht ohne, wie die Touristinformation Stolpen berichtet. Besucher sollten bei den schwierigen Bedingungen Vorsicht walten lassen, festes Schuhwerk ist ratsam. So sei der Pfad zwischen Scheibenmühle und Heeselicht noch schlammig, besonders wenn der gefrorene Boden auftaut. An anderen Stellen seien große Teile der Wege inzwischen abgetrocknet. Ebenso müsse zwischen der Pension und dem Restaurant Bockmühle und der Heeselichtmühle mit Beeinträchtigungen gerechnet werden. Mit schwerer Technik würden vom Borkenkäfer befallene und gefällte Bäume beräumt und auch Sturmschäden beseitigt.
 
Sowohl in Heeselicht als auch in der Nähe der Bockmühle wurden Sonder-Parkplätze eingerichtet. Wanderwege zu den Märzenbechern sind ausgeschildert. Leute, die gut zu Fuß sind, können den Märzenbecherrundweg u.a. ab Heeselicht nehmen.
 

Unter Naturschutz

 
Rings um das Polenztal – an der Nordgrenze des natürlichen Verbreitungsgebietes in Mitteleuropa – wächst auf rund 130.000 Quadratmetern Sachsens größtes Vorkommen wilder Märzenbecher. Es ist eines der wenigen großen Vorkommen in Deutschland. Die Märzenbecherwiesen – erstmals 1821 erwähnt – sind ein streng geschütztes Naturdenkmal. Knapp zwölf Hektar gehören dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz, weitere fünfeinhalb Hektar hat der Verein gepachtet. Helfer pflegen die Wiesen und bitten um Rücksicht. Wanderer sollen unbedingt auf den ausgewiesenen Wegen bleiben, um die Frühblüher nicht zu zertrampeln. Es ist verboten, Pflanzen zu pflücken oder auszugraben.
 
Aktuelle Informationen zum Besuch des Naturschauspiels unter www.hohnstein.de und im Märzenbecher-Tagebuch der Touristinformation Stolpen (http://maerzenbechertagebuch.blogspot.de)


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