

Für Besucher mit Handicap ist es künftig leichter, sich auf der Festung Königstein zu orientieren. Ein neues Tastmodell des 9,5 Hektar großen Areals, das auf eine Fläche von 1,29 mal zwei Meter verkleinert wurde, hilft ihnen dabei. Was andere Menschen auf einer Übersichtskarte sehen, können Blinde und Sehbehinderte mit den Händen ertasten. Die einzelnen Gebäude der historischen Wehranlage sind in einfacher Form dargestellt, fühlbar nummeriert und mit tastbarer Blinden- und Reliefschrift benannt. "An der Entwicklung waren Fachleute für blinden- und sehbehinderten Modellbau beteiligt", erklärt Festungssprecherin Kerstin Keil. Für jeden frei zugänglich und auch vom Rollstuhl aus gut zu erreichen, hat das Bronzemodell auf dem Plateau zwischen den beiden Personenaufzügen seinen Platz. "So kann es von allen Festungsbesuchern als Ausgangspunkt für einen Rundgang genutzt werden", ist Kerstin Keil überzeugt. Schon lange engagiert sich die Festung für Barrierefreiheit. Auch die Belange von Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Familien mit Kinderwagen werden so weit wie möglich berücksichtigt. Ein kostenloser Rundgangsplan informiert über barrierefreie Wege. Die Ausstellungen und ein Teil der Restaurants sind stufenlos zu erreichen. Es gibt behindertengerechte Toiletten und gebührenfreie Behindertenparkplätze. Der Eintritt ist ermäßigt und die Beförderung auf das Plateau erfolgt mit einem Aufzug. "Unser Tastmodell ist neben dem Audioguide ein weiteres Angebot für Gäste mit Sinneseinschränkungen", hebt Kerstin Keil hervor. (gs) Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverbandes begutachten das neue Tastmodell: Werner Petzold, Kreisorganisation Pirna, Ursula Weber, Bundesvorstand, Angela Fischer, Landesvorsitzende Sachsen und Eberhard Mehnert, Vorsitzender der Kreisorganisation Pirna (v. l. n. r.). Foto: Stabenow