

Bunt kostümiert und gut gelaunt wagten 52 Eisbader und hartgesottene Wasserratten vor rund 500 Schaulustigen den Sprung in den Natursee in Pirna-Copitz. Die „ Pirnaer Eisbrecher “ und Gastschwimmer ließen am Ufer alle Hemmungen fallen und planschten in den eiskalten Fluten beim 38. Winterschwimmen im Natursee Pirna-Copitz. Da der See zugefroren war, sägten Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Copitz zunächst ein großes Loch in die 21 Zentimeter dicke und tragende Eisschicht, damit sich die Schwimmer darin tummeln konnten, den Zuschauern wurde allein beim Anblick kalt. Die 52 tollkühnen Schwimmer feierten ihren 38. Eisfasching in zehn Gruppen bei Sonnenschein und blauem Himmel, Lufttemperaturen um die sechs Grad Celsius und ein Grad eisigem Wasser. Nach dem Bad heizten sich die Schwimmer mit Glühwein ein, es wurden Bratwürste gegrillt und alle schwitzten in der Sauna. Der der älteste Teilnehmer war ein 80 Jahre alter Eisbader aus Pirna-Sonnenstein. Eine 500-km-Reise aus Bad Füssing (Niederbayern) nahm die am weitesten gereiste Eisbaderin auf sich. Ganz spontan gingen drei junge Leute aus Pirna-Copitz ins Wasser – ein 17-jähriger Maler- und Lackierer-Lehrling, der sich ehrenamtlich bei Feuerwehr engangiert und eine 26-Jährige und ihr 28 Jahre alter Freund – beide gebürtig in Portugal, die in Pirna in der Altenpflege lernen. Die Pirnaer Winterschwimmer sind 16 aktive, furchtlose Eisbader – eine eingeschworene, wenn auch nie sehr große Truppe von Gesundheits-Enthusiasten und Extrem-Badern, die seit 1980 das Winterschwimmen in Copitz organisieren. Heute ist das Durchschnittsalter der Mitglieder 69,4 Jahre. Angeregt von einer Aktion der Pionier-Zeitschrift Trommel, die 1979 einen Aufruf startete, „um Kinder in den ferngeheizten Wohnungen abzuhärten“, trugen die Pirnaer 1986 ein Trommel-Treffen aus. Damals kamen 254 Eisbader und 10.000 Zuschauer nach Copitz! (df)