

Für die Öffentlichkeit kam diese frühe Absage doch recht plötzlich und überraschend, da es um ein Fest geht, das erst in neun Monaten stattfinden sollte. Doch die Stadt Freital bat schweren Mutes um eine Verschiebung des „Tages der Sachsen“ und hat es sich bei diesem Entschluss sicherlich nicht einfach gemacht. Denn man hätte es wohl kaum schöner planen können, im Jahr des 100. Stadtgeburtstages auch den 30. Tag der Sachsen austragen zu dürfen. Zudem war die Stadt in Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden, Ehrenamtlichen und vielen Partnern bei ihren Vorbereitungen bisher sehr gut im Plan. Matthias Rößler (CDU), Präsident des Kuratoriums „Tag der Sachsen“, bedauert die Absage sehr, bringt aber auch Verständnis für die Entscheidung auf: „Momentan kann allerdings niemand sicher vorhersagen, wie sich das Pandemiegeschehen weiterentwickeln und wie die Situation im September 2021 aussehen wird. Auf Grund dessen hat die Stadt Freital das Kuratorium „Tag der Sachsen“ gebeten, den „Tag der Sachsen“ auf ein späteres Jahr zu verschieben – um dann mit genügend Vorlaufzeit darauf hinzuarbeiten, einen „Tag der Sachsen“ ganz unbeschwert und herzlich miteinander zu feiern.“ Das Kuratorium bestätigte Freitals Wunsch auf Verschiebung des Volksfestes. Momentan nicht planbar Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (parteilos) weist darauf hin, dass die Vorbereitungszeit des „Sachsentages“ sehr lang ist und noch keiner sagen könne, welche Auswirkungen Corona bis September 2021 haben wird: „Wir befinden uns jetzt in der Situation, dass wir Verträge für planungsintensive Konzepte im Bereich Sicherheit und Verkehr im fünfstelligen Bereich zeitnah hätten auslösen müssen. Außerdem standen Ausschreibungsverfahren für Sicherheits- und Sanitätsdienst, Bühnen sowie die Ver- und Entsorgung an, für die die planerischen Sicherheiten gefehlt haben.“ Er bedauert die Verschiebung sehr und wünscht sich eine Austragung des „Tages der Sachsen“, wenn sich die Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse wieder stabilisiert haben. Er dankt allen Akteuren, die sich bisher an der Vorbereitung von Sachsens größtem Volksfest beteiligt haben. Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht von einer „pandemiebedingten Pause für den „Tag der Sachsen“, da die letzten Wochen gezeigt haben, dass die Bewältigung der Pandemie derzeit unsere ganze Kraft in Anspruch nimmt und Festplanungen sehr schwierig macht.“ Die Freitaler Projektleitung des „Tages der Sachsen“ werden in den kommenden Tagen Akteure über die Verschiebung informieren und Fragen beantworten. Damit die Vorbereitungen zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufgenommen werden können, sollen Arbeitsstände gesichert werden. Geburtstag wird gefeiert Auch aus finanzieller Sicht wären weitere Ausgaben für die Vorbereitungen des Festes nicht vertretbar gewesen, denn die Corona-Pandemie wird in den kommenden Jahren noch einiges an Aufwendungen aus der Stadtkasse abverlangen. Die bisher angefallenen Kosten zur Vorbereitung des Festes sind im Vergleich zum geplanten Gesamtbudget überschaubar, vieles kann für den 100. Stadtgeburtstag nachgenutzt werden. Am 1. Oktober 1921 vereinten sich die Gemeinden Potschappel, Deuben und Döhlen zur Stadt Freital. Die für diese Feierlichkeiten geplanten Veranstaltungen und Vorhaben sollen im Festjahr der jeweils aktuellen Lage der Corona-Pandemie angepasst werden. Egal wie, aber der 100. Geburtstag Freitals wird nächstes Jahr gebührend gefeiert werden.