20 Jahre Flut
Vor ziemlich genau 20 Jahren ereignete sich in Sachsen sowie in anderen Regionen Deutschlands und Mitteleuropas eine Hochwasserkatastrophe, wie es sie schon seit langem nicht mehr gab. Die Erzählungen von Fluten, die in unserer Region ganze Städte überschwemmten und Häuser mit sich rissen, kannte man nur von Erzählungen der Großeltern. Doch ab dem 12. August 2002 goss es sprichwörtlich wie aus Eimern und auf den Gehsteigen und Straßen bekam man das Gefühl, in einem flachen Bach zu staken.
Vom Rinnsal zur Sturzflut
Wenig später wandelten sich die Nebenflüsse der Elbe von ruhigen und schmalen Wasserläufen zu reißenden Strömen, die alles auf ihrem Weg mit sich rissen: Häuser, Autos, Straßen, Brücken, Schienen und vieles mehr wurden von der zerstörerischen Kraft des Wassers weggespült und zerstört. Als das Wasser von Gottleuba, Weißeritz, Müglitz, Seidewitz, Krippenbach und anderen Flüssen langsam wieder abfloss, offenbarte sich deren ganze Gewalt und hinterließ zudem eine dicke Schicht aus stinkendem Schlamm.
Massive Kraftanstrengungen waren nun nötig, um den Schlamm und alles, was er kontaminierte, aus den Wohnungen und Läden zu tragen. In diesen Tagen zeigte sich eine große Solidarität unter den Bewohnern in den betroffenen Gebieten. Dazu gesellten sich Soldaten, Feuerwehrmänner und Helfer verschiedenster Hilfsorganisationen.
Elbpegel auf Rekordstand
Doch nachdem sich die Elbe-Nebenflüsse wieder in ihre Flussbetten zurückgezogen hatten, stieg der Pegel der Elbe immer weiter an. Es drohte nun eine weitere Gefahr für die Orte, die direkt an dem Strom lagen. Am 17. August erreichte der Hochwasserscheitel Schöna mit einem Höchststand von 12,04 Metern und in Pirna von 10,58 Metern. Seit Beginn der Aufzeichnungen bildeten diese Werte neue Rekordwasserstände und waren nur mit dem Elbehochwasser von 1845 vergleichbar. Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet oder evakuiert werden. Sie kamen in Zeltlagern, wie im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein, unter. Viele spendeten Dinge des alltäglichen Gebrauchs für die Hilfbedürftigen.
Hochwasserschutz heute
Seit 2002 hat der Freistaat enorme Anstrengungen unternommen, um den Hochwasserschutz und weitere Präventionsmaßnahmen deutlich zu stärken und rund 3,3 Milliarden Euro in insgesamt 47 Hochwasserschutzkonzepte investiert. Auf der Grundlage der 2003 bis 2005 erstellten Hochwasserschutzkonzepte für Gewässer erster Ordnung und die Elbe wurde ein staatliches Hochwasserschutzprogramm aufgelegt. Durch die Landestalsperrenverwaltung wurden von 749 Maßnahmen bisher 570 umgesetzt.
Sachsen fördert gleichzeitig die Erstellung von Konzepten sowie Maßnahmen des Hochwasserschutzes an Gewässern zweiter Ordnung in kommunaler Zuständigkeit. Ökologischer Hochwasserschutz erfolgt beispielsweise durch Gewässeraufweitungen, Renaturierungsmaßnahmen, Wiederanbindung an natürliche Rückhalteräume oder den Um- bzw. Rückbau von Querbauwerken und Ufermauern. Zudem ist ein modernes Landeshochwasserzentrum zur Optimierung der Vorhersage und Warnung eingerichtet worden.
Sächsische Schweiz blüht auf

Baumaßnahmen zwischen Pirna und Dresden
