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"Sauberes Riesa": Mehr Mitstreiter fanden weniger Müll

Riesa. Der Eindruck war bei allen Mitstreitern der 18. Aktion "Sauberes Riesa" derselbe: "Es liegt weniger Müll herum als in den vorigen Jahren!"

Der Blick auf die bereitgestellten Container auf dem Rathausplatz bestätigte den Eindruck. Zwei der jeweils zehn Kubikmeter fassenden Behälter genügten diesmal, um den gesammelten Müll aufzunehmen. In den Vorjahren waren es meist zwischen 30 und 40 Kubikmeter Unrat.

Ob das eine Momentaufnahme oder wirklich eine erfreuliche Tendenz ist, kann niemand verlässlich sagen. In jedem Fall positiv ist die Beteiligung der Riesaerinnen und Riesaer an der traditionellen Putzaktion am ersten April-Samstag: Rund 150 Leute waren diesmal unterwegs. "Erfreulicherweise gibt es viele Riesaer, die ihre Stadt lieben und den Müll anderer Leute wegräumen", bedankte sich Oberbürgermeister Marco Müller, der im Stadtpark selbst mitsammelte.

Im Mittelpunkt der Aktion standen vor allem das Elbufer sowie öffentliche Parks und Wiesen überall im Stadtgebiet. Neben den Rotariern und dem Sprungbrett e.V war auch das DRK mit einigen Bewohnern des Obdachlosenheims unterwegs. In Mautitz und Nickritz packten Mitglieder der Ortschaftsräte an, in Canitz waren Ortschaftsräte und Sportler gemeinsam für Sauberkeit am Start.

Die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes vom ASB Ortsverband Riesa interpretierten ihre Bezeichnung "Wasserrettungsdienst" gleich auf andere Art und suchten nicht nur am Ufer, sondern sogar mitten in der Jahna nach Müll. Ausgestattet mit speziellen Trockenanzügen zogen sie von der Mündung im teils brusttiefen Wasser flussaufwärts durch den Stadtpark.

Als größte unrühmliche Trophäe beförderten sie ein Sperrschild aus dem Straßenbau zutage. Überhaupt war die Palette unappetitlicher Fundstücke, die manche Menschen in der Landschaft hinterlassen, erneut breit gefächert: Reifen, Stühle, Lampen und Kleinmöbel, Farbeimer, eine Nähmaschine (!) sowie ein kaputter Wäscheständer und ein Fahrrad waren die auffälligste Ausbeute. Dazu fanden sich wie immer jede Menge Tüten, leere Flaschen, Scherben, Verpackungen, Papier und allerlei anderer Abfall an. Der eventuelle Positivtrend verträgt also immer noch eine deutliche Beschleunigung.


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