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Neue »Stolpersteine« in Nossen

Nossen. Einige Schüler der 9. und 11. Klassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Nossen engagieren sich aktuell in einem neuen Projekt: »Ein Stoplerstein für Erika Köhler« soll am 7. Mai verlegt werden. An der Dresnder Straße 41 wird dann der »Stein« mit der Gedenkschrift verlegt.

In zahlreichen Städte im Landkreis Meißen gibt es bereits mehrere »Stolpersteine«. Verlegt werden sie vom Projekterfinder Gunter Demnig.

In zahlreichen Städte im Landkreis Meißen gibt es bereits mehrere »Stolpersteine«. Verlegt werden sie vom Projekterfinder Gunter Demnig.

Bild: Archiv/ Farrar

Wer macht mit?

Initiiert und begleitet wird das Projekt vom Erich-Zeigner-Haus e.V. Dieser führt regelmäßig Jugendprojekte durch, in denen sich die Jugendlichen mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Bestandteil dieser Arbeit sind vor allem Stolpersteinprojekte, Stolperschwellenprojekte sowie Projekte zu Stillen Helden.

 

Was sind »Stolpersteine«?

Stolpersteine sind kubische Betonsteine, die in Gehwege zumeist vor den letzen freiwillig gewählten Wohnorten eingelassen werden und Passanten zum gedanklichen »Stolpern«, Stehenbleiben und Nachdenken anregen sollen.

 

Die Gedenksteine erinnern an die Menschen, die in der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 verfolgt, vertrieben, zwangsterilisiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden.

Der Künstler und Erfinder der Stolpersteine, Gunter Demnig, verlegt die handgefertigten Steine persönlich. Für sein Projekt, mit dem er bereits seit 1992 unterwegs ist, erhielt er zahlreich nationale und internationale Auszeichnungen.

 

Bis heute sind weltweit über 100.000 Stolpersteine in 31 Ländern verlegt, sodass das Projekt zum größten dezentralen Mahnmal der Welt wurde. In Nossen soll der neue »Stolperstein« an Erika Köhler und ihr Schicksal erinnern.

 

Wer war Erika Köhler?

Erika Köhler ist am 26. November 1941 in Nossen geboren und war leider körperlich eingeschränkt. Sie war eine Frühgeburt. Ihr Vater war im Zweiten Weltkrieg verschollen und ihre Mutter gab die kleine Erika auf Raten ihres Arztes in die Heil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz. Nur elf Tage nach ihrer Einweisung starb sie mit nur drei Jahren, laut Bescheinigung an einer Bronchitis. Aber es deutete einiges darauf hin, dass Erika gezielt getötet wurde. Dies ergaben auch spätere Aufarbeitungen der Schicksale der betroffenen Kinder.

 

Spenden: Das Projekt Stolperstein lebt von Spenden:

Erich-Zeigner-Haus e.V.,

Sparkasse Leipzig,

IBAN: DE 94 869 555 92 11 002 798 96,

Verwendungszweck: Stolperstein Erika Köhler

www.erich-zeigner-haus-ev.de

 


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