»mein real« in Riesa wird geschlossen

Der »mein real« Mark im Riesapark wird Ende März 2024 geschlossen. Das hat jetzt die real GmbH bekannt gegeben. Demnach wurden nur für 18 mein real-Standorte neue Betreiber gefunden. Riesa und auch das nahe Heidenau sind nicht dabei. Für sie, wie für 45 andere Märkte in Deutschland, konnte trotz intensiver Bemühungen bisher kein Abnehmer gefunden werden, heißt es in der offiziellen Mitteilung.

Jetzt gehe es darum, die Schließung sozial verträglich für die Mitarbeiter abzuwickeln. Aktuell laufen nach eigenen Angaben Gespräche mit dem Betriebsrat, um einen Interessenausgleich zu finden und den Sozialplan abzuschließen. Bis zur Schließung im nächsten Frühjahr solle der Geschäftsbetrieb weiterlaufen. Die Lohnzahlungen an alle weiterhin Beschäftigten sollen sichergestellt werden.

Die bestehenden Märket werden an die Rewe Group, Kaufland und Edeka übertragen. Die Übertragungen und Schließungen erfolgen vor dem Hintergrund des im September 2023 von der real GmbH eingeleiteten Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Im Mai dieses Jahres hat die SCP Group die 63 bestehenden mein real-Märkte vom Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf zurückerworben, nachdem diese Märkte erst im Juni 2022 im Rahmen eines ordentlichen Bieterverfahrens an das Family Office übergeben wurden. Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung von real hat SCP anschließend umfassende operative Verbesserungen in dem Unternehmen umgesetzt. Dennoch war die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung letztlich unumgänglich, um eine geordnete Restrukturierung von real zu ermöglichen.

SCP hatte die real GmbH mit samt der 275 stationären Märkte 2020 von der Metro AG übernommen. Von 2020 bis Juni 2022 konnten bereits rund 160 Standorte an neue Betreiber übergeben und so Tausende Arbeitsplätze gesichert werden.

Laut gedacht! "Gerücht und Wahrheit"

Leider hat sich in Bezug auf die jetzt bekannt gewordene Schließung des »mein real« Marktes in Riesa wieder ein altkluges Sprichwort bewahrheitet: An jedem Gerücht ist auch ein bissel Wahrheit! Schon seit Jahren steht es nicht gut um die Märkte, die hauptsächlich Lebensmittel, aber auch Dinge des täglichen Bedarfs im Sortiment haben. Zahlreiche Umfirmierungen, Übernahmen und Verkäufe haben den bitteren Beigeschmack vom Untergang erzeugt. Kritiker sehen sich jetzt bestätigt: »Hab ich doch gleich gesagt!« Ich hoffe, die fleißigen Verkäuferinnen und Verkäufer können den Wandel in ihrem Berufsleben als Chance auf Neues und nicht als Zusammenbruch empfinden. Fachkräfte werden gebraucht.

Ihre Verena Farrar