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Dresdens kleine Schwester ist wieder fit

Nach drei Jahren ist die Sanierung der Frauenkirche auf der Zielgeraden. Das Gotteshaus im Herzen Meißens soll Pfingsten (14. Mai, ab 14 Uhr) wiedereröffnet werden. Der Komfort für die Besucher hat sich deutlich verbessert. Die wurden zuletzt schon etwas ungeduldig.

15 Jahre waren ursprünglich veranschlagt, drei Jahre hat es nur gedauert. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Denkmalförderung von Bund und Ländern (rund eine Million Euro) ging es dann doch schneller. „Die Ungeduld stieg die letzten Tage und Wochen schon. Wann macht die Frauenkirche wieder auf, war eine oft gestellte Frage“, weiß Pfarrer Uwe Haubold.   Anlass für die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen war ursprünglich die verschlissene Heizungsanlage. „Sie bekam keine Betriebserlaubnis mehr“, so Haubold weiter. Für angenehm temperierte Weihnachtskonzerte wird in Zukunft eine Kapillarheizung sorgen, die u.a. in den Wänden und im Fußboden der Kirche verbaut wurde. Haubold geht davon aus, dass Gottesdienste unter 12 Grad Celsius damit der Vergangenheit angehören werden.    Auch die Statik des Gebäudes wurde verbessert. „Die Frauenkirche wurde im Süden auf Sand und im Norden auf Felsgestein gebaut“, erklärt Architekt Jürgen Singer die umfangreichen Gründungsmaßnahmen im zweiten Bauabschnitt. Weiter oben gab es ebenfalls viel zu tun. Das Gebälk im Turm, dessen Umlauf und die Fassade wurden erneuert, ebenso das Dach des Kirchenschiffes. „Für die Turmbekrönung war dann kein Geld mehr übrig. Kurzerhand wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen, mit Erfolg“, freut sich Ina Hess vom Förderverein der Frauenkirche. Überhaupt waren die Meißner, die Gewerbetreibenden und die Gäste gern bereit für die Stadtkirche ins Portmonee zu greifen. Rund 30.000 Euro an Spenden standen am Ende zu Buche, die 10.000 Euro für die aufmöblierten Kirchenbänke inklusive. Das Kircheninnere erhielt einen Raum der Stille, ein barrierefreies WC und eine farbliche Auffrischung. Die Kirchenbänke wurden neu angeordnet und damit Sichtbeziehungen verbessert.  Komplett durchsaniert ist „Dresdens kleine Schwester“ aber noch nicht. „Außenfassade, die Gestaltung des Turmaufganges und kleinere Dinge stehen noch an“, sagt Haubold. Wann der langersehnte Wunsch – die Orgelsanierung samt Porzellanregister – in Erfüllung geht, blieb noch offen.  Vom 14. bis 16. Mai lädt die Frauenkirche erst einmal zu Führungen, einem Festgottesdienst und zu einem Konzert ein. Ein besonderes Highlight dürfte das Turmcafé am Pfingstmontag werden.  14 bis 18 Uhr gibt es Kuchen und Kaffee über Meißens Dächern (Anmeldung: 03521/4070014). Info: www.sankt-afra-meissen.de


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