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Christkindelmarkt in friedlicher Gemeinschaft

Görlitz. Der Schlesische Christkindelmarkt in Görlitz verbindet Tradition, Vielfalt und Gemeinschaft. Hier erleben Familien, Einheimische und Gäste die Weihnachtsbotschaft. Ein Highlight in diesem jahr wird das Brückensingen auf deutscher und polnischer Seite am 14. Dezember sein. 

Gerd Weise

Gerd Weise

Bild: Raphael Schmidt

In Görlitz gibt es den Christkindelmarkt - wie unterscheidet er sich von Weihnachtsmärkten?

Gerd Weise: Der Stadtrat hat entschieden, dass es hier einen »Schlesischen Christkindelmarkt zu Görlitz« geben soll. Darüber freuen wir uns, weil es zwei verschiedene Begrifflichkeiten enthält, die spannend sind. Einerseits Schlesien: Von hier kommen kulinarische Köstlichkeiten, besondere Handwerkskünste, Geschichte und interessante Handelswaren. Geografisch gehören wir auch zur Oberlausitz, zu Niederschlesien, das Böhmische ist nicht weit weg, das ist Vielfalt.

Andererseits?

Gerd Weise: Mit dem Titel Christkindel kommt noch deutlicher zum Vorschein, worum es eigentlich geht, dass der Retter, der Friedefürst geboren wurde, Jesus - das Christkind - kommt als Licht in die Welt, das ist der Ursprung unseres Festes, das Fundament. Wir haben aber auch eine gewisse Unschärfe in diesem Begriff. Es gibt das Schlesische Christkind, ein armes Kind, welche man eher nicht sieht, welches aber trotz seiner Armut, reich ist an Freude, Frieden und Liebe und so von Tür zu Tür geht, Geschenke verteilt. Und wir haben unserer Görlitzer Christkind im engelhaften Glanz, welches symbolisch vom Himmel kommt. Aber die Botschaft bleibt, wie im Lied »Stille Nacht, Heilige Nacht«, die gleiche: »Christ, der Retter, ist da.«

Was gibt es Besonderes auf dem Christkindelmarkt?

Gerd Weise: Der Christkindelmarkt entwickelt sich immer weiter zum Besuchermagnet. Die romantische Eisbahn, das Eistockschießen, der Bastelwagen, die Wild-Ost-Jurte mit Kanonenofen. Unser Team und unsere Partner sind mutig und einsatzfreudig, d.h. wir probieren viel aus, um dem Publikum eine wirklich gute Zeit in Görlitz zu schenken - manchmal auch über das normale Maß hinaus. Seit 2022 Jahren bauen wir mit zwei, drei Gemeinden den Bethlehemshof im Rathaushof auf. Hier gibt es eine Holzwerkstatt, eine Backstube, ein Lesestall, ein Krippenstall. Überall trifft man hier auf die Weihnachtsgeschichte. Neu wird eine Hütte mit Geschenken und Regionalen Spezialitäten in Eigenregie.

Warum wurde der Christkindelmarkt oft mit »Familienfreundlichster oder schönster Weihnachtsmarkt« ausgezeichnet?

Gerd Weise: Wir versuchen alle Aktionen auf dem Markt für die Familien zu organisieren. Wickeltisch, manchmal Lagerfeuer, Eisenbahn, die lebendige Krippe vom Tierpark, eine friedvolle Dekoration, geistliche und musikalische Impulse von Kirchgemeinden und Posaunenchören. Die Kinder sollen sich mit ihren Familien wohlfühlen. Und zweitens, Alle, ob Eingeborener oder Zugereister dürfen ins Gespräch kommen, miteinander reden, einander Verstehen, Gemeinschaft erleben. Hier versuchen wir immer wieder Plätze, Momente und Orte zu erschaffen.

Und das Highlight?

Gerd Weise: Das Neuste wird der 1. Deutsch-polnische Christkindelmarkt in der Europastadt vom 13. bis 15. Dezember. Hier werden wir gemeinsam mit Zgorzelec die Brückenköpfe bespielen, Schlesischen Mohnstollen probieren und gemeinsam Singen. Alle Sängerinnen und Sänger, alle Chöre der Region sind herzliche eingeladen beim 1. Brückensingen von »Stille Nacht, Heilige Nacht« in verschiedene Sprache am 14. Dezember um 17 Uhr dabei zu sein.

 


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