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Deutsch Paulsdorf. Sechs der zehn Kamerunschafe sind tot. Offenbar gruben sich zwei Wölfe unter dem Zaun durch.
Die Risse passierten unweit des Wohnhauses.
Bild: Constanze Junghanß
André Klare hielt eine zehnköpfige Herde Kamerunschafe, von denen sechs durch den Wolfsübergriff jetzt tot sind.
Bild: Constanze Junghanß
Auf dem Weg zum Schulbus am Montag habe ein Kind die Überreste der Schafe nur wenige Meter vom Haus entfernt entdeckt, wie Gerlinde Jenke berichtet. Von zwei Kamerunschafen ist nicht mehr viel übrig, da haben die Wölfe sich satt gefressen. Pansen und Fellstücke liegen verstreut auf der Wiese. Zwei weitere Schafe sind tot, zwei so schwer verletzt, dass sie erlöst werden müssen. Gerlinde Jenke geht von mindestens zwei Wölfen aus, die die zehnköpfige Herde Kamerunschafe offenbar in der Nacht in Deutsch Paulsdorf angegriffen haben. Davon zeugen auch die Spuren am Zaun: zwei Grablöcher nebeneinander mit tiefen Krallenabdrücken in der Erde. Die grauen Jäger buddelten sich unten drunter durch. Gerlinde Jenke und ihr Partner André Klare, dem die Schafe gehören, sind aufgewühlt. "Unsere Schafe standen mitten im Dorf", sagt Gerlinde Jenke. Gleich nebenan befindet sich eine Spedition, rundherum stehen Häuser. Beide vermuten, dass die Beutegreifer aus dem Nonnenwald-Rudel stammen. Das ist ebenso wie das Rudel Kottmarwald im letzten Monitoringjahr erstmals nachgewiesen worden. In Deutsch Paulsdorf, einem Ort mit weniger als 200 Einwohnern, beklagten im Vorjahr zwei weitere Schafhalter den Verlust ihrer Tiere durch den Wolf. André Klare und Gerlinde Jenke warten mehrere Stunden auf den Rissbegutachter der Fachstelle Wolf. Dessen Einschätzung ist notwendig, damit sie für ihre toten Schafe eine Entschädigung bekommen. Ob das passiert, wissen sie aktuell noch nicht. Die Schafherde war mit einem hohen Zaun geschützt. Den Zaun sahen die Wölfe nicht als Hindernis. Im Nachbarort Friedersdorf gab es erst wenige Tage zuvor einen Wolfsübergriff auf Lämmer und ein Mutterschaf. Das bestätigt Tierärztin Angela Besecke auf Nachfrage. Ausweislich der Schadensstatistik der Fachstelle Wolf des Freistaats gab es im Monat März im Kreisgebiet in Krauschwitz, Löbau, Waldhufen, Neusalza-Spremberg Wolfsübergriffe, wovon für Löbau bereits vier solcher Übergriffe und da auf Gehegewild innerhalb des Monats aufgelistet sind. Ein Fall in Reichenbach wird noch geprüft. Tierärztin Besecke geht davon aus, dass mittlerweile auch nicht mehr alle betroffenen Tierhalter die durch den Wolf verursachten Schäden an die Fachstelle Wolf melden.