

In Bestattungshäusern in Görlitz und Rothenburg konnte Sandy Hees Erfahrung sammeln, vom ersten Gespräch mit den Angehörigen über den Grabaushub bis zur Organisation von Trauerfeiern. 2018 klappte es mit dem Schritt in die Selbstständigkeit. Der Görlitzer übernahm mit seiner Frau Franka ein bestehendes Bestattungsinstitut in Neueibau, führte es zunächst unter altem Namen weiter, ehe das Unternehmen 2021 zu Hees Bestattungen wurde.
Bei der Frage, ob sie den Schritt heute wieder wagen würden, wird das Paar kurz still. Ja, lautet die Antwort schließlich. »Aber wir würden es anders angehen«, sagt Sandy Hees. Denn der Weg war durchaus steinig. Zwei Jahre haben die Vorbereitungen gedauert, ehe der Businessplan und schließlich die Finanzierung standen. »Wir hatten eine super Beraterin von der Handwerkskammer, die uns sehr geholfen hat«, so Hees. Man sei aber alles in allem zu sehr ins kalte Wasser gesprungen.
»Der Start war schwierig, in den ersten Wochen kamen gar keine Kunden«, sagt Franka Hees. Doch mit Werbung und Mundpropaganda lief das Unternehmen langsam an. Heute ist Hees Bestattungen über die Ortgrenze hinaus im Landkreis bekannt. Einfühlungsvermögen, der Blick für die Wünsche der Hinterbliebenen und ein Gespür für deren Sorgen und Nöte sind dem Paar besonders wichtig. »Wir mussten uns das Vertrauen erarbeiten«, sagt Sandy Hees.
Ein zweites Standbein sind für das Bestattungshaus Tierbestattungen, die in Zusammenarbeit mit dem Tierkrematorium Leipzig durchgeführt werden.Die Kunden nehmen dafür auch weitere Wege in Kauf, viele kommen etwa aus Görlitz und Bautzen nach Neueibau, um ihr geliebtes Haustier liebevoll bestatten zu lassen.
Ob Friedwald, See- oder Baumbestattung, Prioriät haben die Wünsche der Trauernden. So gab es beispielsweise schon die Bestattung in voller Dynamo-Dekoration für den leidenschaftlichen Fußballfan. Ein anderes Mal wurde der Sarg des Verstorbenen gemeinsam mit den noch sehr jungen Kindern verziert. Und wenn sich mal ein Wunsch nicht erfüllen lässt, findet Hees Bestattungen eine Alternative. Oftmals wird beispielsweise der Wunsch geäußert, einen kleinen Teil der Asche nach einer Einäscherung in einem Schmuckstück zu verewigen. »Die Ascheentnahme ist aber in Sachsen nicht erlaubt«, sagt Sandy Hees. Deswegen bietet das Bestattungshaus an, den Fingerabdruck des Verstorbenen auf ein Schmuckstück gravieren zu lassen.