Waschbär trifft Katze
Es war nicht das Christkind und auch nicht der Weihnachtsmann, der am Abend des 25. Dezember bei Petra Buess-Thiele in Neusalza-Spremberg vorbeischaute. Stattdessen steckten einige Waschbären plötzlich die Köpfe durch die Katzenklappe. Die pelzigen Besucher schauten nicht zum ersten Mal vorbei. Tatsächlich kommen sie schon seit Monaten regelmäßig. Aber diesmal zückte Petra Buess-Thiele den Fotoapparat und hielt fest, wie sich die Tiere am Katzenfutter gütlich taten und dabei auch ganz gut mit den Katzen auskamen. »Ich habe kein Problem damit, dass die Waschbären hier vorbeikommen. Sie haben bisher keinen Schaden gemacht«, sagt sie. Zwei gut zu erkennenden Tieren, eins mit besonders hellem, das andere mit besonders dunklem Fell, hat sie sogar schon Namen gegeben: Pummelchen und Frechdachs.
Nachbarn erzählen, dass die Waschbären auch im Rest des Ortes bisher keine Probleme machen. Zumindest hätten sich nichts dergleichen gehört. Die Vermutung: In der direkten Nachbarschaft haben alle einen Hund, das könnte die nachtaktiven Raubtiere fernhalten. Der Umgang mit dem Waschbären wird laut NABU kontrovers diskutiert. Die Forderung nach Wiederausrottung wird immer wieder laut, andere zählen den in den 1920er- und 1930er-Jahren aus Nordamerika nach Deutschland gebrachten Kleinbären zur heimischen Tierwelt und sprechen ihm deswegen ein Recht auf eine friedliche Existenz zu.
Für Schaden am Grundstück von Petra Buess-Thiele sorgt momentan ein anderer vierbeiniger Pelzträger, der in unmittelbarer Nähe eine Heimat gefunden hat. Unweit des Grundstücks fließt ein kleiner Bach in einen nahen Teich. Dort haben sich Biber angesiedelt und bereits mehrere Staudämme gebaut. Ein von den Nagetieren gefällter Baum krachte in den Grundstückszaun. Außerdem wird die angrenzende Wiese durch das gestaute Wasser mehr und mehr zum Sumpf.