Constanze Junghanß

Mauer stürzt ein - Bäume müssen weg

Beim Sportplatz-Neubau kämpft die Stadt Löbau mit einigen Schwierigkeiten und findet Lösungen.
Die Baumwurzeln schädigten die Mauerfundamente am Löbauer Sportplatz. Der Sportplatz wird saniert, einige Bäume werden gefällt.

Die Baumwurzeln schädigten die Mauerfundamente am Löbauer Sportplatz. Der Sportplatz wird saniert, einige Bäume werden gefällt.

Bild: Constanze Junghanß

Löbau. (cj) 15 große, alte Bäume verschwinden am Löbauer Stadion. Sie sind eine Gefahr und müssen deshalb gefällt werden. Die Spitz- und Bergahorne sowie Winterlinden schädigten mit ihrem Wurzelwerk die Fundamente der Stadionmauer derart, dass zumindest ein Teil komplett zu erneuern sei, wie Eva Mentele, Büroleiterin des Oberbürgermeisters, erklärt. Zuletzt hatte sich die Situation offenbar zugespitzt. "Teile der Mauer zwischen dem Haupttor und der Baustellenzufahrt drohen in Kürze weiter einzustürzen", schildert Eva Mentele. Einfach die Kettensäge anzusetzen, ist aber auch nicht möglich. Da das gesamte Ensemble des Stadions unter Denkmalschutz steht, muss die geplante Baumfällung zunächst durch die Denkmalbehörde beim Landratsamt genehmigt werden. "Darauf warten wir dringend", sagt die Büroleiterin. Viel Zeit bleibt nicht. Baumfällungen sind in der Regel nur bis zum Ende der Fällperiode möglich. Da ist letzter Stichtag der 28. Februar.
Sind die Bäume weg und die Mauer saniert beziehungsweise neu aufgebaut, wird der Hochwasserschutzes in allen Zugängen vervollständigt. Notwendig ist das, damit in Zukunft kein Oberflächenwasser bei einem Starkregenereignis aus dem Gewässer in das Stadion fließt und Schaden anrichtet. Weitere Sanierungsmaßnahmen sind für die straßenseitigen Tribünen angedacht, ebenso eine Befestigung der Zuwegungen zum Vereinsheim und zur Tribüne, "damit die hoffentlich zahlreichen Gäste trockenen Fußes in die Anlage gelangen können", so Eva Mentele.
Die Fußballer müssen sich etwas in Geduld üben, bevor der Ball wieder rollt. "Momentan ist ein Spiel- und Trainingsbetrieb wegen der verschlammten Flächen um das neue Spielfeld noch nicht möglich", begründet Eva Mentele. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Kunstrasenfläche nicht mit Erde verunreinigt werden darf. Eine Ballfanganlage hinter jedem Tor wird in Zukunft dafür sorgen, dass die Kunstrasenfläche sauber bleibt.
Die so dringend notwendige Stadionsanierung hatte in der Vergangenheit ihre Tücken: Bei einer Baugrunduntersuchung 2023 ergaben sich Probleme, wie die Löbauer Büroleiterin erläutert. Die Böden waren kontaminiert und das wiederum führte zu einer "enormen Kostensteigerung." Es musste nach einer Lösung gesucht werden, die gefunden wurde. Vorschlag war die Aufteilung in zwei Bauabschnitte mit dem Ziel der abschnittsweisen Nutzung. Vorrang hat demnach derzeit der bespielbare Platz. Nach Angaben der Stadt wurde dieses Vorgehen bei einem Termin mit der SAB abgestimmt. Die Finanzierung des Funktionsgebäudes als Option bleibt erhalten. "Ob noch Mittel über das Programm zur Verfügung gestellt werden können, ist offen", sagt Eva Mentele. Die Stadt Löbau bleibt da dran.
Für die Sanierung sind 2,4 Millionen Euro eingeplant. Mit 1,6 Millionen Euro fördern Bund und Land das Projekt. Bereits Ende 2024 sind die Arbeiten zur Sanierung der Spielfläche abgeschlossen worden und auch die Flutlichtanlage ist installiert. Die weiteren Bau-
abschnitte starten im Frühjahr 2025. Wann genau die Sportler ihren Platz wieder betreten und von den Zuschauern angefeuert werden, steht aktuell nicht fest.
Es sei noch zu früh, einen konkreten Nutzungstermin zu nennen, heißt es aus dem Rathaus.













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