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Konrad Wachsmann Exhibition - 125 Jahre Konrad Wachsmann - 100 Jahre in Niesky

Niesky. Das Museum Niesky hat das Konzept zu einer neuen Wanderausstellung des Konrad-Wachsmann-Hauses entwickelt. Die bisherige Wanderausstellung »Holzbauten der Moderne« stammt noch aus der Mitte der 2000er-Jahre und damit noch aus der Zeit vor der Eröffnung des Konrad-Wachsmann-Hauses als Sammlungs-, Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Die somit schon zwanzig Jahre alte Ausstellung - eine Tafelausstellung auf breiten Holzsockeln, die zugleich als Transportkisten dienen - ist bereits etwas bestoßen und verliert ihre ursprüngliche Farbigkeit. Eine weitere Präsentation ist nicht mehr ratsam.

Groß, signalgelb angestrichenen: so sehen die Holzkisten für den Transport aus.

Groß, signalgelb angestrichenen: so sehen die Holzkisten für den Transport aus.

Bild: pm

Der international berühmt gewordene Architekt und Vordenker für den seriellen Holzbau Konrad Wachsmann wurde 1901 in Frankfurt/ Oder geboren. 2026 jährt sich sein Geburtstag somit zum 125. Mal. Ebenso ist Wachsmann, der 1926 seine Berufslaufbahn bei der Christoph & Unmack AG begann, dann 100 Jahre mit Niesky verbunden und im Ort präsent. Dies gibt den Anlass, eine neue Wanderausstellung zu erstellen, die außerhalb Nieskys für das Konrad-Wachsmann-Haus werben und über den Protagonisten in einer modernen ansprechenden Weise berichten kann.

Das Museum besitzt seit einigen Jahren eine historische Tafel- bzw. Plakatausstellung über das OEuvre Konrad Wachsmanns, die bereits in den 1970er-Jahren an Hochschulen der BRD erstellt und von Wachsmann selbst noch mitkuratiert worden ist. Die Ausstellung besitzt aufgrund ihres hohen Alters aber ebenfalls nur noch Sammlungswert. Die gerahmten Ausstellungstafeln sind seinerzeit in drei großen, signalgelb angestrichenen Holzkisten transportiert worden - weltweit. Diese drei Boxen mit der Aufschrift »Konrad Wachsmann Exhibition« sind ebenfalls noch vorhanden. Ihre auffällige Gestalt und die eindeutige Aufschrift macht sie selbst zu einem wichtigen Exponat und idealen Blickfang für eine selbstständige Präsentation.

In der neuen Wanderausstellung werden nicht die alten Tafeln, sondern die Boxen zum zentralen Gegenstand gemacht. Sie geben den Rahmen und das Corporate Design für die Präsentation vor. Die Boxen sind zwar recht groß, der Raum für eine ganze Ausstellung ist ausschließlich mit ihnen aber dennoch sehr begrenzt. Genau darin liegt jedoch der Reiz für die Gestaltung - dies korrespondiert mit Aufgaben, denen sich auch der Architekt in seinem Berufsleben gestellt hat. Die Ausstellungsinhalte werden so kompakt bemessen und gestaltet werden, dass sie in die Boxen passen.

Verschiedenen technischen Lösungen, um dennoch möglichst viele Inhalte unterbringen zu können, werden daher integriert. Die Kompaktheit der Präsentation und die leichte Transportierbarkeit ermöglichen es, die Wanderausstellung an möglichst viele verschiedene Orte zu bringen, wie z.B. andere Museumshäuser, Bibliotheken, Gedenkstätten, begehbare Baudenkmäler, Säle, Foyers von öffentlich genutzten Gebäuden, Einkaufszentren, Bahnhofshallen, Hochschulen, Regierungsgebäude etc.

Die neue Wanderausstellung wird als größeres Projekt des Museums Niesky in diesem Jahr umgesetzt. Den Auftakt macht nun eine Präsentation der Boxen und des Ausstellungskonzepts im Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky am 27. Januar, 17 Uhr.

Am 27. Januar wird alljährlich der Internationale Holocaust-Gedenktag begangen. Wachsmann, selbst jüdischer Herkunft, verlor in der NS-Zeit mehrere Angehörige durch Deportation und Ermordung.


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