Das Weihnachtsfest rückt näher. Der Besuch des Gottesdienstes gehört für viele dazu. Doch wie organisieren die Kirchen in Weißwasser das in Coronazeiten?
„Wir fahren auf Sicht.“ Es ist ein Satz, den Martin Zinkernagel öfter betont, wenn er über die in diesem Jahr geplanten Weihnachtsgottesdienste redet. Der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Weißwasser weiß, dass das heute Geplante morgen schon wieder obsolet sein kann. Je nach Entwicklung der Corona-Infektionszahlen kann es auch sein, dass die Kirchenbänke Heiligabend leer bleiben. Ein Szenario, an das er und sein Kollege Michel Noack, Pfarrer der Katholischen Gemeinde Heilig Kreuz in Weißwasser, aktuell aber nicht denken wollen. „Die Weihnachtsgottesdienste werden gebraucht“, sagt Martin Zinkernagel.
An die rund 1200 Besucher, die sonst etwa die vier Gottesdienste an Heiligabend in der evangelischen Kirche in Weißwasser besuchten, ist in diesem Jahr allerdings nicht zu denken. Es gab zwar Überlegungen, in die Eisarena, die Telux oder auf den Marktplatz auszuweichen, um so mehr Menschen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen, aber das wurde letztlich verworfen. Zum einen hätte das einen immensen Aufwand bedeutet. „Einige wären dann erst 23 Uhr zu Hause, weil alles abgebaut werden muss“, sagt Martin Zinkernagel. Außerdem wäre man im Fall des Marktes wetterabhängig. Und überhaupt bleibe die Frage, ob so große Gottesdienste genehmigt worden wäre. Also entschied man sich, anders zu planen.
Einlass nur mit Ticket
Derzeit rechnen beide Konfessionen damit, das 100 Gäste pro Gottesdienst in die Kirche dürfen. Wer zwischen dem 24. und 26. Dezember einen Gottesdienst besuchen will, braucht nicht nur einen Mund-Nasen-Schutz, sondern auch eine kostenfreie Platzkarte. Die gibt’s für die evangelische Gemeinde seit 1. Dezember im Uhren- und Schmuckgeschäft Schirrock. Die katholische Gemeinde verteilt die Karten ab 5. Dezember im Geschäft von Fliesenleger Cieslik und samstags und sonntags nach den Gottesdiensten.
In Bad Muskau wird es am 24. Dezember ab 15.30 Uhr auf dem Kirchengelände ein ökumenisches Wandelkrippenspiel geben, für das keine Karten benötigt werden. „Das Krippenspiel können die Menschen in kleinen Gruppen abgehen“, sagt Pfarrer Michael Noack. In den Kirchen wird es dagegen eine etwas reduzierte Form der Krippenspiele geben. Kinder werden eine Geschichte vorlesen und dazu werden verschiedene Szenen dargestellt. Vorteil: Das ganze kann in kleinen Gruppen organisiert werden, die separat üben, und es braucht nur eine Generalprobe.
Digitale Türchen öffnen
- In diesem Jahr gibt es einen digitalen Adventskalender des Kirchenkreises Schlesische Oberlausitz.
- Die Idee war im Mai 2020 von zwei ehemalige Lausitzer an den Kirchenkreis herangetragen worden.
- Zu finden ist der Adventskalender auf www.aufgemacht.net.