Eishockeysport in Gefahr?
Einen Tag vor Weihnachten flatterte dem Geschäftsführer der Lausitzer Füchse, Dirk Rohrbach, die Kündigung der Verträge über die Nutzung der Eisarena zum 30. April 2025 ins Haus. Ein heißes Eisen, welches für Wirbel sorgt und Dirk Rohrbach Anfang Januar zum Verfassen einer Pressemitteilung veranlasste. Auf die hat die Stadt Weißwasser prompt reagiert. Ebenfalls mit einem öffentlichen Schreiben, welches auf der Internetseite von Weißwasser zu finden ist.
Der Reihe nach. Seitens des Füchse-Geschäftsführers heißt es, dass "aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Auswirkungen auf den Haushalt neu kalkuliert" werden müsse. So sei die Begründung der Stadt für die Kündigung gewesen. Das bestätigt Wulf Stiebenz, Pressesprecher von Weißwasser.
"Dabei gab es vor reichlich 1,5 Jahren bereits eine Mietanpassung", so Rohrbach. Der neue Mietvertrag zwischen Stadt und Spielbetrieb GmbH habe Mehrkosten in Höhe von rund 70.000 Euro mit sich gebracht und damit "schmerzliche finanzielle Einschnitte für den Proficlub." Befürchtung ist nun, dass diese Kosten steigen. Das ist die eine Sorge.
Die andere, die im Kündigungsschreiben allerdings keine Rolle spielte, sind erforderliche Sicherheitsbedingungen, um für die kommende Saison eine Spielberechtigung in der Profiliga zu erhalten. "Dazu muss die Eisarena in der DEL2 zwingend mit einer sogenannten Flex-Bande und einer umgerüsteten LED-Beleuchtung ausgestattet sein, und zwar bis August 2025", so der Geschäftsführer. Einen Mietvertrag braucht es gleichfalls. Zwei Baustellen also, die miteinander zusammenhängen. Die Zeit ist knapp, das Geld ist es auch. Für die Flex-Bande rechnet Dirk Rohrbach mit Kosten in Höhe von rund 350.000 Euro.
Finanzielles Dilemma für Weißwasser wiederum ist, dass sich die Stadt in der Haushaltskonsolidierung befindet. Verknappt gesagt: Bei freiwilligen Ausgaben muss Weißwasser sparen oder eben Einnahmen akquirieren. Wie das geschieht, dazu ist die Positionierung des Stadtrates erforderlich. Der Stadtrat tagt am 29. Januar. Und da wird die aktuelle Situation wichtiges Thema sein.
Stadtsprecher Wulf Stiebenz sagt, dass hinsichtlich der Flex-Bande ausgelotet werden soll, welche Fördertöpfe möglich sind. Die Kosten alleine tragen könnten weder Weißwasser noch der EHC. Auch über den Mietvertrag muss im Rat entschieden werden. Hinter den Kulissen wird so oder so fleißig gekurbelt, um Lösungen zu finden. Stadt und Füchse-Geschäftsführer sind miteinander im Gespräch, bestätigen beide Seiten gegenüber Wochenkurier. Die Zeit ist nichtsdestotrotz denkbar knapp. Denn: "Um für die kommende Saison eine Spielberechtigung in der Profiliga zu erhalten, steht neben der Erfüllung der Auflagen für eine Lizenzierung bis zum 20. Mai, zu denen ein abgeschlossener Mietvertrag für die Spielstätte gehört, auch die Erfüllung geforderter Sicherheitsbedingungen", erklärt Dirk Rohrbach, der gleichzeitig Stadtrat in Weißwasser ist. Zu den Sicherheitsbedingungen gehören die Flex-Bande und eine umgerüsteten LED-Beleuchtung. "Wenn die Arena bis August keine flexible Bande erhält, bedeutet das das Aus für die Lausitzer Füchse in der DEL2", so Rohrbach.
Eigentümer der Eisarena ist die Stadt. Oberbürgermeisterin Katja Dietrich betont: "Weißwasser ist eine Sportstadt - und dazu gehören die Profis und natürlich der Nachwuchs der Lausitzer Füchse, die Hobbymannschaften und alle Nutzer der Eisarena. Wir arbeiten intensiv daran, dass diese Erfolgsgeschichte fortgesetzt wird."