

Seit 1991 betrieb das Diakoniewerk als Verein verschiedene Einrichtungen in den Bereichen Wohnen, Bildung und Arbeiten für Menschen mit Behinderungen sowie Ausbildungsstätten in der Heilerziehungspflege, Sozialassistenz und eine freie evangelische Grundschule in den Landkreisen Görlitz und seit 1993 auch Bautzen. Der Verein war auch Mehrheitsgesellschafter für die Tochtergesellschaften „Verwaltungsgesellschaft Oberlausitz GmbH“, „Dienstleistung Oberlausitz Service GmbH“ und „Diakonisches Werk im Kirchenbezirk Löbau Zittau gemeinnützige GmbH“.
Doch damit ist Schluss, denn in der Rechtsform gab es zum 1. Januar eine Änderung, die auch Auflösung des Diakoniewerk Oberlausitz e.V. mit sich bringt. Konkret hat das Diakoniewerk die Aufgaben in der Unternehmensgruppe umstrukturiert. Die Bereiche Wohnen und Arbeiten werden in die neu gegründete „Diakoniewerk Oberlausitz gemeinnützige GmbH“ umgewandelt. Die Geschäftsführung der Gesellschaft übernimmt Katrin Beyel, bisherige Leiterin des Sozialdienstes Wohnen und kommissarische Leiterin des Bereichs Wohnen. Eine zweite Geschäftsführerstelle ist ausgeschrieben.
Die Funktion der Muttergesellschaft übernimmt die schon 2007 gegründete gemeinnützige „Evangelische Stiftung Diakonie - Hilfe zum Leben“. Diese Stiftung firmiert künftig unter der Bezeichnung „Evangelische Stiftung Diakoniewerk Oberlausitz“. Sie wird neben ihrer Funktion als Managementholding für die Tochtergesellschaften nur den Bereich der Schulen direkt verantworten.
Die bisherigen Vorstände von Verein und Stiftung, Albrecht Ludwig, Dr. Matthias Schröter und Hans-Georg Matthes, bilden auch den Vorstand der zukünftigen „Evangelische Stiftung Diakoniewerk Oberlausitz“ und widmen sich in dieser Funktion der strategischen Planung und Ausrichtung der Unternehmensgruppe, während die Leitungen der Tochtergesellschaften das Tagesgeschäft verantworten und durch klar definierte Verantwortungsbereiche eigenständig und flexibel agieren können.
Nötig gemacht haben diesen Rechtsformwechsel laut einer Mitteilung des Diakoniewerks veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Konkret werden gesetzlichen Rahmenbedingungen des Bundesteilhabegesetzes, die Fachkräftegewinnung und die demographische Entwicklung in der Gesellschaft genannt. Für Mitarbeiter, Schüler, Bewohner, Klienten und die Beschäftigten der Werkstätten ändert sich nichts. „Die Arbeits- und Betreuungsverhältnisse bleiben vom Formwechsel unberührt“, teilt Pressereferentin Gesa Henke mit. Im Zuge der neuen Rechtsform wurde auch ein neuer Markenauftritt entwickelt. Das Erscheinungsbild aller Einrichtungen der Unternehmensgruppe Diakoniewerk Oberlausitz wird 2020 nach und nach daran angepasst. In der Unternehmensgruppe sind derzeit 1118 Mitarbeiter an 29 Standorten beschäftigt.