Blasenentleerungsstörungen
»Mit der Blasendruckmessung können wir genau analysieren, ob z. B. eine überaktive Blase, neurologische Störungen oder auch eine vergrößerte Prostata die Beschwerden verursachen«, erklärt Dr. med. Andreas Lammert, Chefarzt der Urologie. »Die Untersuchung liefert uns wertvolle Erkenntnisse, um eine individuell abgestimmte Behandlung zu empfehlen.« Die Blase wird kontrolliert aufgefüllt, unter Messung von Druckverhältnissen in Blase und Bauchraum. Auch die Entleerung wird nach verschiedenen Werten erfasst.
Durchgeführt wird diese Messung von Dominik Wiesner, Fachkraft für Kontinenzförderung, unter ärztlicher Leitung. Eine spezielle App sorgt für eine exakte Datenaufbereitung, sodass die Urologen im St. Carolus eine fundierte Diagnose stellen können.
»Blasenfunktionsstörungen betreffen Menschen in jedem Alter und beiderlei Geschlechts - von 17 bis 100 Jahren«, sagt Wiesner. »Gerade jüngeren Patientinnen und Patienten fällt es oft schwer, sich Hilfe zu suchen. Wir möchten zeigen, dass es moderne und effektive Möglichkeiten gibt, ihre Lebensqualität zu verbessern.« Mitunter kann etwas an der Lebensführung geändert werden, es helfen auch spezielle Medikamente. Manchmal wird eine Operation empfohlen, bisweilen ein spezieller Blasenschrittmacher. Seit einem Jahr verfügt das Krankenhaus über die modernste Technologie und hat sich insbesondere auf neurogene Blasenstörungen spezialisiert - nervlich bedingte Funktionsstörungen.
Die Nachfrage ist hoch - und das nicht nur in Görlitz, sondern weit darüber hinaus. »Viele Patientinnen und Patienten kommen gezielt aus dem gesamten Landkreis und bis aus Bautzen zu uns, weil sie hier diese spezialisierte Diagnostik bekommen«, sagt Chefarzt Dr. med. Andreas Lammert.